Heuernte und Heutrocknung
Qualitätsunterschiede beim Heu sind u.a. auch auf besonders intensives Ernten und Ernteverfahren auf riesigen Großflächen zurückzuführen. Bei der massenhaften Zusammenlegung von nutzbaren Grünflächen kann nicht mehr auf besondere Bodenverhältnisse und besondere Vegetationen Rücksicht genommen werden. Schnitt und Trocknung müssen sich an groß angelegten Zeitplänen orientieren. Nachteile, die sich hierbei ergeben, sind vielfach die sehr häufigen Schnitte, der intensive Düngereinsatz und zu geringe Trocknungszeiten des Heus im Freien. Wetterbedingungen und feuchte Böden lassen bei eng gefassten Zeitplänen oft keine zusätzliche Verlängerung von Trocknungszeiten auf dem Feld zu.
Bei intensiver Großflächen-Bewirtschaftung kann auf Verhältnisse in einzelnen Schlägen nicht ausreichend Rücksicht genommen werden. So kommt es vor, dass standortbedingt das Heu zu ungünstigen Zeiten, bei nicht ausreichender Trocknungszeit und mit noch zu viel Feuchtigkeit gepresst wird. Auf maschinelles Trocknen kann hier nicht verzichtet werden. Hochwertiges Heu ist von einer guten Trocknung ebenso abhängig wie von der Beschaffenheit der Wiesenflächen. Gut getrocknetes Heu ist auch für den kleineren Landwirtschaftsbetrieb wichtig, ob nun zur Eigennutzung oder für den Verkauf. Hier sind es nicht zuletzt unberechenbare Wetterlagen, die die natürliche Heutrocknung schwer machen.
Damit Heu lagerfähig ist, sollte es unbedingt weniger als 14 % Restfeuchte haben. Abhängig vom Wetter ist eine Liegezeit auf dem Feld von zwei bis zu vier Tagen erforderlich. Bei der maschinellen Bearbeitung wird das Heu mit dem Kreisler gewendet. Bei sehr häufigem Kreiseln kommt es unweigerlich zu Verlusten, besonders bei Blättern, die dabei von den Pflanzen anfallen. Einerseits sind diese Bröselverluste für die Wiese selbst nicht von Schaden, andererseits gehen dabei leider gerade energiereiche Futterbestandteile verloren, die besonders für Milchkühe erwünscht sind. Bei guten Witterungsbedingungen fallen solche Verluste geringer aus. Trockenes Wetter begünstigt die schnelle Trocknung. Noch vorteilhafter ist es, wenn große Heulagen zu den besonders feuchten Tageszeiten (früher Morgen und später Tag) vermieden werden können. Immer häufiger werden jedoch die natürlichen Methoden der Heutrocknung von der maschinellen Trocknung abgelöst, bzw. dadurch unterstützt.
Maschinelle Heutrocknung mit dem Heuwender
Das Trocknen von Heu mit Maschinen und Warmluftanlagen macht den Erfolg der Heuernte zu großen Teilen unabhängiger vom Wetter. Immer mehr landwirtschaftliche Betriebe gehen daher zu diesen Methoden über. Dabei sind gerade die Warmlufttrockner und Luftentfeuchter nicht nur etwas für die sehr großen Betriebe. Es werden auch Lösungen angeboten, die auf die Betriebsgröße, Platzmöglichkeiten und das Ernteaufkommen zugeschnitten sind. Es gibt Trocknungsboxen für unterschiedliche Kapazitäten. In diesen Boxen sorgen spezielle Lüfter für den Zustrom und die Aufbereitung der Luft zur Heutrocknung. Feuchtigkeit wird mit Luftentfeuchtern abgesaugt. Weiterhin gibt es Anlagen zur Trocknung von Rundballen. Durch die maschinelle Trocknung können auch kürzere Schönwetterlücken für die Heuernte genutzt werden. Wo es erwünscht ist, sind mehr Heuschnitte im Jahr mit einem guten, trockenen Ernteergebnis möglich.
Das maschinell getrocknete Heu ist allerdings in vielen Fällen energiereicher. Betrieben mit Heu- und Milchwirtschaft ist das zuträglich, solange die Energiegehalte im Rahmen einer optimalen Tierverträglichkeit sind. Bei weniger energiereichen Erträgen können eventuelle Energieverluste beim Trocknen aufgefangen werden. Letztendlich ist gut getrocknetes Heu eine unverzichtbare Voraussetzung für eine langfristige Lagerfähigkeit. Die Preis-Nutzenrechnung kann allerdings auch bei nur zwei bis drei Heuschnitten im Jahr aufgehen. Die Preis-Nutzenrechnung kann allerdings auch bei nur zwei bis drei Heuschnitten im Jahr aufgehen.