Kohlgewächse Weiskohl und Rotkohl | Anbau, Pflanzenschutz, Ernte
Zum Blattkohl gehören alle Arten des Gemüsekohls, die keinen geschlossenen Kopf haben. Er wird im Herbst mitsamt seinem Ballen ausgehoben und in leicht geneigter Lage eingepflanzt. Bei der Ernte lässt man den Strunk des Kohl stehen, die Blattkrone wird unter den untersten Blättern abgeschnitten. Vom Blumenkohl gibt es viele verschiedene Sorten, sie benötigen jedoch alle einen sehr nahrhaften Boden und reichliche Bewässerung. Frühe Sorten können im Herbst ins Mistbeet gepflanzt werden, Ende März kann dann die Verpflanzung ins Freie erfolgen. Eine Wintersaat kann ab Ende Januar im Mistbeet erfolgen, Ende März dann ins Freie. Die Sommersaat wird bis Mitte Juni ausgebracht, am besten auf schattiger Rabatte. Die Pflanzweite sollte 60 Zentimeter nicht unterschreiten, anschließend empfiehlt sich das Bedecken der Beete mit kurzem Mist.
Beim Anbau von Broccoli ist es besonders wichtig, dass man die Stengel und Blätter bis zum Wintereintritt sich voll entwickeln lässt, damit sich die Blüte im Frühjahr prächtig entwickeln kann. Broccoli wird im Mai auf warme Rabatten gesät, sie können dann Ende Juli mitsamt dem Ballen verpflanzt werden, wobei ein Abstand von 75 Zentimetern zwischen den einzelnen Pflanzen angezeigt ist. Die Pflanzen müssen gut bewässert und gedüngt werden. Im Winter sind sie vor Frost zu schützen, die Ernte kann dann im April oder Mai des kommenden Jahres erfolgen.
Der Kohlrabi bevorzugt eine warme Lage, lockeren Boden, gute Bewässerung und eine frische Düngung. Vom Kohlrabi gibt es frühe und späte Sorten, die frühen können sogar noch im August gepflanzt werden. Die frühen Sorten können bereits Anfang März sehr dünn ausgesät werden. Wenn man die Sämlinge nicht versetzen möchte, sollte man den Kohlrabi jedoch erst im April pflanzen, mit einem Pflanzabstand von etwa 30 Zentimetern. Wenn der Kohlrabi als Hauptfrucht dient, empfiehlt sich eine Aussaat im April mit einem Pflanzabstand von 45 bis 60 Zentimetern.
Auch beim Kraut gibt es frühe und späte Sorten, einige eignen sich besonders zum Einmachen, andere eher als Gemüsekraut. Kraut gedeiht am besten in sandigem, mildem Lehmboden, einige Sorten sogar auf Moorboden. Die Pflanzen lässt man entweder auf Saatbeeten überwintern, um sie im Frühjahr zu verpflanzen, oder man pflanzt sie im Herbst in 15 Zentimeter tiefe Furchen direkt aufs Feld. Im Winter sollte man dann bei starker Kälte für eine Abdeckung aus Stroh sorgen. Bei kleinen Sorten genügt ein Pflanzabstand von etwa 45 Zentimetern, bei den größeren Krautsorten sollte man jedoch 60 bis 100 Zentimeter einhalten. Wenn die frühen Sorten anfangen aufzuplatzen, müssen sie mit den Wurzeln ausgegraben und dann eingeschlagen werden. Die späten Sorten können ruhig bis zum Eintritt von starkem Frost auf dem Feld verbleiben.
Rosenkohl benötigt zum guten Gedeihen einen kräftigen Boden und eine freie Lage, er sollte im Abstand von 50 Zentimetern angepflanzt werden. Ab Ende März kann man Rosenkohl im Mistbeet anpflanzen, Mitte Mai können die Pflanzen dann aufs Feld versetzt werden. Da Rosenkohl sehr kälteempfindlich ist, muss man im späten Herbst die Pflanzen mitsamt den Wurzeln ausgraben, und sie im Keller oder an einer geschützten Stelle im Garten einschlagen. Die auf dem Boden aufliegenden Strünke werden dann mit Stroh vor der Kälte geschützt.
Wirsing entwickelt sich am besten auf tiefem, schwerem Boden, am optimalsten ein Lehmboden. Warme freie Lagen sind am besten geeignet, Wirsing sollte stark gedüngt werden. Frühe Sorten können ab Ende Februar ins Mistbeet, Mitte April dann auf das freie Feld ausgebracht werden. Die mittelfrühen Sorten werden im März direkt im Freien gepflanzt. Frühsorten kann man auch bereits im Herbst in 10 Zentimeter tiefe Furchen pflanzen, er sollte jedoch im Winter dann durch Reisig oder Stroh vor Kälte geschützt werden. Wenn man Wirsing anbaut, muss der Boden häufig behackt werden.