Fütterung von Heu - ganzjährig als Zu- oder Hauptfutter, Winterfutter

Je nach Tierart sorgt die Heufütterung als Zusatzfutter zur Weide und/oder als Hauptfütterung im Winter für eine einfache und natürliche Futterversorgung. Allerdings sind bei unterschiedlichen Tieren jeweils andere Maßstäbe anzusetzen. Heutige Milchkühe sind nicht mehr mit den Kühen früherer Zeiten zu vergleichen, die zumindest im Winter ausschließlich mit Heu versorgt werden konnten. Die Kühe sind seit langer Zeit auf Hochleistung bei den Milcherträgen gezüchtet und stellen ans Futter andere Ansprüche. In der Regel wird eine gute Heuversorgung daher mit Kraftfutter ergänzt. Für die jeweils richtige Zusammensetzung des Futters müssen regelmäßige Kontrollen bei den Tieren vorgenommen werden, damit es nicht zu Mängeln der Energieversorgung allgemein und zu Mängeln an bestimmten Nahrungsanteilen kommt. Das Futterheu stammt aus verschiedenen Heuschnitten und hat somit auch jeweils unterschiedliche Energie- und Nährwertanteile. Viele Landwirte kommen jedoch sehr gut damit zurecht, die Heufütterung als Basisfutter zu verwenden. Insgesamt tut das Heu den Kühen gut, dass es sich positiv auf die Pansengesundheit auswirkt und die Tiere zu ausreichend vielen Kauschlägen anregt. Um eine ausreichende Eiweißversorgung bei der Heufütterung sicherzustellen, sollte der Milchharnstoffgehalt der Kühe regelmäßig kontrolliert werden. Während der letzten Wintermonate sind auch höhere Gehalte von Beta Carotin zu kontrollieren. Bei guter Abstimmung von Heu und Kraftfutter ist das Heu eine vorzügliche Grundfutterversorgung. Dem gegenüber gibt es jedoch auch positive Erfahrungen mit einer reinen Heufütterung. Bei einer optimalen Nährstoffzusammensetzung ausgesuchter Heusorten hat sich dort durchaus eine gute Milchleistung bei reiner Heufütterung im Winter ergeben.

Bei der Ziegenhaltung wird in der Regel auch während der Weidezeiten Heu zugefüttert. Unbedingt erforderlich ist es, wenn die Weiden nicht sehr ergiebig oder stark beweidet sind. Eine Abendfütterung mit Heu ist in der Regel bei Fleisch- wie auch Milchziegen erfolgreich. Bei Pferden sichert gutes pferdegerechtes Heu die wichtige Grundversorgung, wird allerdings gewöhnlich auch mit weiteren Futterarten bedarfsgerecht ergänzt. Hier spielt die Heuqualität eine besonders wichtige Rolle, da das übliche Heu für das Milchvieh für Pferde nicht geeignet ist.

Unabhängig davon, ob nur im Winter mit Heu gefüttert wird oder auch während der Weidezeit Heu gegeben wird oder Heu bei der Stallhaltung die Basisnahrung darstellt, das Heu ist für die Viehzucht ein entscheidender Versorgungsfaktor. Dabei sprechen sowohl Aspekte der Tiergesundheit wie auch der Wirtschaftlichkeit für das Heu. Kraftfutter, wie es für Rinder angeboten wird, ist entschieden teurer als Heu.

Bio-Hof und Heu

Bio-Höfe setzen meist auf eigenes Heu für die Fütterung, auch beim Milchvieh. Voraussetzungen für den Verzicht auf Kraftfutter sind gute Weiden ohne Überweidung und lange Weidezeiten. Auf marktübliches Kraftfutter, in dem sich teils gentechnisch veränderte Futterstoffe, synthetische Zusätze, Sojaschrot und mehr befinden, wird auf diesen Höfen verzichtet. Dagegen können zusätzlich zur grundlegenden Heufütterung Futterstoffe wie Ackerbohnenschrot, Weizen u.ä. Zusätze aus eigener Herstellung beigegeben werden. Soll das Vieh vornehmlich mit Heu aus eigener Bio-Erzeugung gefüttert werden, müssen jedoch Umfang der Vielhaltung und Gewinnung von Heu und weiteren Futterstoffen gut aufeinander abgestimmt sein. In der Regel werden weniger Milchkühe gehalten und aufgezogen als in den landwirtschaftlichen Großbetrieben. Die Ergebnisse von Milch und Fleisch zeigen aber eine ausgezeichnete Qualität.