Der Boden und seine Zusammensetzung

Zusammensetzung des Bodens

Die Grundlage jeden landwirtschaftlichen Wirtschaftens ist der Boden. Durch Abtragungen und Verwitterungen wurden von den großen Gebirgen staubfeine Partikel fortgetragen. Diese stellen also heute den Hauptbestandteil der Böden dar. In so entstandenen Böden sind alle Stoffe enthalten die wir auch in Gesteinen finden. Die meisten Nährstoffe für Pflanzen finden wir daher in ausreichenden Mengen.
Ein Bestandteil fehlt jedoch völlig: Der Humus.
Dieser kann auch erst entstehen, wenn einst lebendige Pflanzen oder Tiere tot und verwesen sind. Dann haben wir den fertigen Boden auf dem nun Pflanzen gedeihen können.
Je nach Gebirge entstehen so ganz unterschiedliche Böden, mit verschiedenen Eigenschaften und Vorzügen sowie Nachteilen.
Der Landwirt ist darauf bedacht den Boden so zu nutzen, dass die besonderen Eigenschaften genutzt werden.

Leichte und schwere Böden

Gesunder Boden läßt prächtige Früchte gedeihen!

Die Zusammensetzung aus Partikeln haben wir bereits kennengelernt. Nun kennen Sie sicher den umgangsprachlichen Ausdruck von leichten und schweren Böden.
Jedoch ist kein Zusammenhang mit dem Gewicht vorhanden. Leichte Böden bestehen aus großen Partikeln und schwere Böden setzen sich aus vielen kleinen Partikeln zusammen.
Die Bearbeitung der beiden Bodenarten ist namensgeben gewesen. Leichte Böden lassen sich bei jedem Wetter bearbeiten. So können Sie Sandböden auch kurz nach und im ungünstigsten Fall sogar während eines Regens umgebraben werden. Bei schweren Böden sit dies nicht möglich. Lehmböden lassen sich bei entsprechender Feuchtigkeit nicht bearbeiten. Als Boden bezeichnen wir allgemein nur die oberste Schicht. In ihr ist Humus vorhanden. Diese Schicht vermischt sich mit dem Unterboden, der reich an Mineralstoffen ist. Aus dem Zusammenspiel beider, also Ober- und Unterboden, ergibt sich die Dränage. Damit bezeichnet man die Eigenschaft des Bodens Regenwasser abzuleiten. So wird Lehmboden das Wasser länger halten als beispielsweise Sand. Auf den Unterboden folgt das Felsgestein, das bis zur Erdmitte reicht. Kreide, Sandstein und Kalkstein haben ebenfalls sehr gute Dränageeigenschaften. Im Gegensatz dazu bieten Schiefer, Schlickstein und Schieferton nur wenig Dränage.

Die Bodenarten allgemein

Sie gehören auf jeden Bauernhof.

Wir wollen hier noch vier wichtige Bodenarten nennen:

1. Schwerer Lehm:
Dieser Boden kann bei besonders sorgfältiger Bearbeitung sehr viele Kulturen gedeihen lassen. Von Weizen bis Kartoffeln kann auf derartigen Böden somit auch eine abwechslungsreiche Fruchtfolge gestaltet werden.
Dieser Boden kann unter Umständen bestes Ackerland werden, wenn er mit großer Sorgfalt bewirtschaftet wird. "Flockt" der Boden, so ziehen sich die kleinen Bestandteile zu größeren zusammen und ermöglichen so eine sehr gute Dränage. Auch die Pflanzenwurzeln können besser i den Boden eindringen.
Finden wir Lehmboden so vor, wie der Töpfer in gern nutzt, so steht das wasser und eine Bewirtschaftung ist sehr schwer möglich.
Wer also Lehmboden bewirtschaftet, sollte dem Boden immer genug Humus und Dung, ja sogar Sand beimischen. Dadurch wird das Aufflocken gefördert.

2. Lehm
der einfache Lehm setzt sich zusammen aus Sand und dem schwerem Lehm. Dieser Boden ist optimal geeignet für die Bewirtschaftung, da er sehr fruchtbar und gut bearbeitbar ist. Außerdem sind die meisten einfachen Lehmsorten sehr oft alkalisch und brauchen daher nicht so effektiv gedüngt werden. Die Zugabe von Humus steigert den Ertrag zudem beträchtlich. Die Partikelgrößen ergänzen sich zunehmend und bilden eine gute Basis für die Landwirtschaft.

3. Sand

Sandboden ist ein gut dränierter Boden. Das Regenwasser versickert schnell und der Boden ist eigentlich immer bearbeitbar. Kali und Phosphat fehlen oft in der Analys und müßen per Düngung zugegeben werden. Der Säuregehalt sollte immer genau bestimmt werden.
Sandböden sind sehr frühe Böden. Sie erwärmen sich schnell nach dem Winter und lassen so vor allem frühen Anbau zu. Jedoch ist der Boden sehr hungrig nach Humus. Wer dauerhaft hohe Erträge haben will, wird gezwungen sein in ausreichenden Mengen organischen Dünger zu zuführen. Alle anorganischen Dünger werden dazu schnell ausgewaschen.
Die Sandböden erholen sich nach Viehtrieb schnell wieder und stellen auch eine gute Basis für Weideland dar, wenn beispielsweise Schafe gehalten werden sollen. Die Gefahr die durch moorigen Boden ausgeht, ich denke hier an die Moderhinke, ist minimiert.

4. Torf
Torf ist ein seltener Boden und vorwiegend in der Nähe von Gewässern zu finden. Durch die Verrottung von Pflanzen unter Sauerstoffabschluß entsteht dieser absolut fruchtbare Boden. Der Torf muß jedoch für die landwirtschaftliche Bewirtschaftung dräniert werden. Ist dies sorgfältig geschen, so gedeihen Hafer und auch Kartoffeln prächtig. Dieser Boden braucht so gut wie keinen Dünger und bietet über Jahre optimale Erträge.