Futter und das Wasser für die Hühner

Futter und das Wasser für die Hühner

Werden die Küken so ernährt, als würden sie mit der Glucke leben, braucht man weiter nichts zu unternehmen. Die Zeitabstände sind bei der Fütterung einzuhalten, es ist nur so viel zu füttern, wie binnen kurzer Zeit aufgefressen wird. Dabei müssen alle Tiere gemeinsam fressen können und genügend Platz haben.

Man sollte den Küken durch Klopfen mit dem Zeigefinger auf das Futterbrett signalisieren, dass sie zur Futteraufnahme picken müssen. Näpfe und Tröge sollten nur bis zu einem Drittel gefüllt werden, damit nicht zu viel Futter herausgescharrt wird. Höhe und Länge der Tröge sollten dem zunehmenden Alter angepasst werden. Der Rand des Gefäßes sollte bis zur Brust eines aufrecht stehenden Kükens reichen.

Um dem Küken zu zeigen, wie es Wasser aufnehmen kann, nimmt man es in die Hand und taucht es leicht mit dem Schnabel in lauwarmes Wasser. Sobald die Witterung es zulässt, sollten die Küken in den Garten gelassen werden, um eine natürliche Fütterung und artgerechte Entwicklung zu ermöglichen.

Das Immunsystem wird gestärkt und das Wachstum gefördert bei Licht und Luft. Der Auslauf sollte mit engmaschigem Draht eingezäunt werden, damit die Küken nicht zu den Alttieren gelangen oder von Katzen oder Raubvögeln gefressen werden.

Bei schönem Wetter ab in den Garten mit den Küken

Ein Drahtkäfig, der nach dem Abweiden einer Fläche versetzt werden kann, ist geeignet für die Küken. Man sollte regelmäßig kontrollieren, ob ein Tier verletzt ist oder das Wetter noch geeignet ist für die Küken. Küken können sich leicht erkälten, deshalb darf es nicht zu kalt sein. Im Stall ist trockene Einstreu wichtig. Am besten geeignet ist Sand mit einer Auflage aus Strohhäckseln. 

Beim ersten Einsetzen der Küken darf die Einstreu nicht zu kalt sein. Sie muss sonst vorgewärmt werden.

In den ersten Tagen nach dem Schlüpfen benötigen die Küken unbedingt eine gleichbleibende Wärmequelle. Fällt sie aus, ist sie dringend zu ersetzen, da die Wärmequelle wie eine Ersatzmutter ist.

In einer Kükengemeinschaft ohne Glucke tritt die Schar der Hühner an die Stelle der Glucke. Die Küken weinen drei bis vier Tage lang nach der Glucke, sie piepsen laut. Die angeborene Verhaltensweise, das Unterkriechen unter die Glucke, kann nicht erfüllt werden. 

Bis zum vierten Tag bleibt die totale Konzentrationsphase bestehen. In der daran anschließenden Dispersionsphase suchen die Küken bei Gefahr und Schrecken Futterstellen, den Stall, Hecken und andere Zufluchtmöglichkeiten auf als Mutterersatz. Am besten ist die Aufzucht durch die Glucke. Daher sollte der Hühnerhalter dafür sorgen, dass die Hennen brütig werden.

Junghennen und Junghähne im Garten

Für die Küken beginnt ab der achten Woche ein neuer Lebensabschnitt. Der Familienverband löst sich auf, die Glucke hat die Küken verlassen. Die Jungtiere demonstrieren jetzt durch Kämpfe, dass sie Persönlichkeiten sind. Sie sind nun in die Pubertät eingetreten und damit Junghühner. Es ist nun Zeit, die Junghennen von den Junghähnen zu trennen. 

Im Alter von zwei Monaten kann man bei leichten Rassen eine Unterscheidung vornehmen. Bei mittelschweren und schweren Rassen ist die Unterscheidung noch nicht so einfach. Ab zwölf Wochen kann man auch bei ihnen Hähnchen und Junghennen leicht unterscheiden. Kennzeichen für einen Hahn ist ein stark ausgeprägter Kamm. 

Die Hähnchen sollten im Garten von den Junghennen getrennt untergebracht werden. Ist nicht genügend Platz verfügbar, sollten die Hähnchen geschlachtet werden. Man kann jedoch, auch zusammen mit Alttieren, ein paar Hähnchen bei den Junghennen lassen. Es kommt bei nebeneinander lebenden Hähnen nicht immer gleich zu Beginn der Entwicklung ihrer Geschlechtsreife zu Machtkämpfen. Leben sie mit Hennen zusammen, versuchen sie, sich an die Hennen heranzumachen und erzeugen daher vermehrten Stress.

Zunächst stehen die Junghähne einen Rang tiefer als erwachsene Hennen. Die Alttiere haben sie gepickt, um ihre Macht zu demonstrieren. Der Kampf um die Vormachtstellung beginnt mit der Geschlechtsreife der Junghühner. Etwa bis zur 26. Woche haben die Junghennen noch keinen Gebrauch gemacht vom Hackrecht, doch jetzt werden sie ihren Geschwistern gegenüber aggressiv. Dadurch wird die Rangordnung festgelegt. Die ranghöhere Henne kann die Hennen, die in der Hierarchie weiter unterstehen, angreifen, wann immer sie will, und sie vom Futterplatz, vom Sandbad oder von der Stange vertreiben.

Hähne, die geschlechtsreif werden, dulden keine Nebenbuhler. Ein sich nähernder Hahn wird angegriffen und vertrieben. Die Hähne hacken einander in Kamm, Gesicht und Kehllappen. Der unterlegene Hahn zeigt an, dass er den Kampf aufgibt, mit einer Unterwürfigkeitsgeste. Er verlässt den Kampfplatz, indem er sich klein macht und das Nackengefieder sträubt. Wenn sich der Sieger ihm nähert, verkriecht er sich und versteckt seinen Kopf, um nicht noch einmal angegriffen zu werden. Es ist nun klar, wer der Stärkere ist.

Die Junghähne haben es bald geschafft, sich mit den Hennen zu paaren. Auch ältere Hennen ordnen sich ihnen unter. Mit der Geschlechtsreife erstarrt die soziale Ordnung. Der ranghöchste Hahn hat das Vorrecht gegenüber allen Hähnen und Hennen. Er muss seine Hennen schützen und sein Revier verteidigen. Für Nachwuchs muss er sorgen. Er wird zum Friedensstifter unter den zerstrittenen Hennen. Er lockt bei der Futtersuche hin und wieder seine Hennen und überlässt das Futter ihnen. Er demonstriert seine Stärke durch Krähen und Flügelschlagen.