Anzucht der Spalierrebe | Informationen für den Weinbau

Anzucht der Spalierrebe

Wenn man die Weinstöcke im Winter ausreichend vor der Kälte schützt, können Reben an Mauern bereits im Herbst angepflanzt werden. Bevor die Pflanzen eingebracht werden, muss der Boden tief gelockert werden. Für jede Pflanze sollte die Grube etwa einen halben Meter tief und einen Quadratmeter groß sein. Die Pflanzenerde sollte dann mit gutem Kompost vermischt werden. Wenn der Boden nicht sehr gut ist, kann man auch einen Aushub und einen Austausch gegen nahrhafte, lehmige Erde empfehlen. Guter Boden kann noch durch Kompost, Stallmist und die Zugabe von Kali verbessert werden.

Reifer Wein

Am besten eignen sich zwei- bis dreijährige Blindreben mit guter Bewurzelung, welche dann schräg in die ausgehobenen Gruben eingebracht werden. Die Reben werden nicht direkt an die Mauer gepflanzt, sondern in einem Abstand von etwa 40 bis 50 Zentimeter. Da die Reben sehr frostempfindlich sind, sollte man sie erst im Frühjahr auf zwei Augen zurückschneiden. Um sie vor Frost zu schützen, werden sie mit Mist oder Laub abgedeckt. Aus den zwei Augen entwickeln sich dann im kommenden Jahr frische Triebe, wobei man den stärkeren der beiden an einem Pfahl festbindet. Der schwächere Trieb wird an der Entwicklungsstelle abgeschnitten. Der angebundene Trieb wird bis zum Herbst eine Höhe von etwa ein bis zwei Metern erreichen, sie wird im nächsten Jahr dann auf eine Länge von 30 bis 40 Zentimeter, also drei bis fünf Augen, zurückgeschnitten.

Die neuen Triebe, die sich dann in den Sommermonaten entwickeln, werden bis auf drei oder vier kräftige Triebe entfernt, schwache Nebentriebe werden frühestmöglich abgeschnitten. So ist dann die Basis für ein formloses Spalier entstanden. Im zweiten Frühjahr werden beide Ruten auf zwei bis drei Augen gekürzt, damit sie sich besonders kräftig entwickeln können. Dafür müssen sie jedoch im August wiederum auf zwei Augen gekürzt werden, im nächsten Frühling werden werden diese vier Reben wieder auf drei Augen zurückgeschnitten. Die drei Triebe jeder Rebe müssen nun gleichmäßig am Spalier verteilt werden. Aus ihnen werden die ersten Weintrauben entstehen.