Die Fruchtfolge im Gemüsegarten | Anzucht, Ernte

Landwirte sollten es vermeiden, Jahr für Jahr ein und dieselbe Gemüseart auf dem gleichen Acker anzubauen. Trotz guter Pflege und optimaler Düngung, werden die Erträge irgendwann nicht mehr zufriedenstellend sein, weil der Boden einfach müde geworden ist. Krankheiten und Schädlinge können vermehrt auftreten und sich über die komplette Kultur ausbreiten. Der Grund dafür ist ein Mangel an Nährstoffen und eine gewisse Erschöpfung des Ackers, so dass ein Wechsel im Anbau Sinn machen kann.

Der so genannte Wechselbau bringt dem Landwirt wesentliche Vorteile, so dass er sich Gedanken über eine sinnvolle Fruchtfolge machen sollte. Auf diese Weise kann der Ertrag gesteigert, der Boden besser ausgenutzt und gleichzeitig Kosten für Dünger gespart werden. Der Wechselbau ist somit notwendig, um einer Verarmung des Bodens und einem Befall durch Schädlinge vorzubeugen.

Bei der Planung der Fruchtfolge müssen immer die Ansprüche der einzelnen Pflanzen, deren Wachstumsdauer sowie die Pflege und Düngung berücksichtigt werden. Dabei wird zwischen drei verschiedenen Formen unterschieden. Zu den Gemüsesorten, die einen nährstoffreichen, stark gedüngten Boden verlangen, gehören Kohlgewächse, Salat, Kürbis, Sellerie, Lauch und Mangold. Wurzel- und Rübenarten, Rettiche, Zwiebeln und Kartoffeln benötigen dagegen einen guten Boden ohne frische Düngung, also einen Boden mit alter Dungkraft. Andere Gemüsesorten entwickeln sich am besten im mageren um ungedüngten Boden. Dazu gehören Hülsenfrüchte, Karotten, Feldsalat, Schalotten und Steckzwiebeln

Ein zweiter Gesichtspunkt ist die Wachstumsdauer der einzelnen Gemüsesorten, wobei man zwischen der Vorfrucht, der Hauptfrucht, der Zwischenfrucht und der Nachfrucht unterscheidet. Als Vorfrucht verwendet man Pflanzen, welche geerntet werden können, sobald die Pflanzzeit für die Hauptfrucht gekommen ist. Sie sollten ab Februar gepflanzt werden können, und im Mai oder Juni erntereif sein. Die Hauptfrucht beansprucht das Feld dann während der Sommermonate für sich. Manchmal wird gleichzeitig noch eine Zwischenfrucht angebaut, die eine kurze Wachstumsdauer hat und die Hauptfrucht nicht beeinträchtigt. Als Nachfrucht kommen nur Gemüsesorten in Frage, die im Herbst geernet, oder den Winter über auf dem Feld verbleiben können.