Allg. Pflanzenkrankheiten | Rost und Pilzerkrankungen
Eine der bekanntesten Pflanzenkrankheiten ist die so genannte Rostkrankheit des Getreides. Die Sommersporen eines Pilzes bilden rotgelbe Flecken auf den Spelzen, den Blättern und den Halmen des Getreides. Wenn das Getreide reif ist, dann färben sich diese Flecken häufig schwarz und bilden die Wintersporen. Diese Erkrankung beeinflusst das Wachstum der Pflanze und die Ausbildung der Körner. Bei dieser Erkrankung gibt es drei verschiedene Formen.
Rosterkrankungen bei Pflanzen
Der am weitesten verbreitete Schwarzrost befällt hauptsächlich die Blattscheiden und Halme der Pflanzen. Er befällt neben Weizen, Roggen und Hafer auch einige Gräser. Der Getreideblattrost befällt die Blätter der Getreidepflanzen und zeigt sich in rostroten länglichen oder runden Flecken. Er zeigt sich nur auf Weizen, Roggen und Gerste sowie auf manchen Gräsern.
Dem Getreideblattrost sehr ähnlich ist der Haferblattrost, auch Kronenrost genannt. Er befällt lediglich den Hafer und einige mit ihm verwandte Gräserarten. Pilztötende Mittel können kaum eingesetzt werden, deshalb ist die beste Vorbeugung für den Getreiderost die Züchtung von besonders widerstandsfähigen Sorten.
Brandpilzerkrankungen bei Kulturpflanzen
Der so genannte Steinbrand, auch als Stink- oder Schmierbrand bekannt, befällt die Ähren des Weizens. Die Brandkörner in den Ähren enthalten kein Mehl, sondern ein feines, dunkles Pulver, welches bei Feuchtigkeit auch schmierig wird. Bei der Bekämpfung des Steinbrandes ist es wichtig, dass die Schale dieser Brandkörner unbeschädigt bleibt, so dass die Körner mitsamt den Ähren vom Feld abtransportiert werden können. Nicht nur der Weizen wird von diesem Steinbrand befallen, sondern auch der Emmer, das Einkorn, der Spelz und der Roggen. Durch den Boden können diese Pilze nicht übertragen werden, da die Sporen den Winter nicht überleben und auch nicht durch Stallmist auf die Felder gelangt.
Der Hafer kann von zwei verschiedenen Brandpilzen befallen werden. Der Flugbrand zerstört die Ähren während der Blütezeit und stäubt seine Sporen dann auch schon aus. Weniger häufiger ist der gedeckte Brand, bei dem die Sporen nicht ausgestäubt werden, sondern ert beim Dreschen freigesetzt werden. Bei den erkrankten Pflanzen fallen Ähren auf, die nicht grün sind, sondern braune mit mehreren kugeligen Gebilden. Diese Ähren stäuben dann das so genannte Brandpulver ab, also die Pilzsporen. Diese Sporen haften anschließend auch dem Saatgut an, so dass diese bei der Bekämpfung des Haferflugbrandes zerstört werden müssen. Zu diesem Zweck wird das Saatgut auf unterschiedliche Weisen gebeizt, um die Sporen zu vernichten.
Beim gedeckten Haferbrand sehen die Ähren zunächst ganz normal aus, und erst kurz vor der Reife kann man die schwarzen Sporenmassen durch die Spelzen durchschimmern sehen. Die Sporen werden somit auch nicht ausgestäubt, sondern werden erst beim Dreschen freigesetzt. Das Mutterkorn bildet an Stelle von Getreidekörnern bläuliche, wurstförmige Gebilde in den Ähren. Die Mutterkörner enthalten ein hochgiftiges Mehl, welches nach Genuß sogar zum Tod führen kann. Aus der infizierten Blüte quillt etwas Honigtau hervor, welcher von Insekten aufgenommen werden. Die darin enthaltenen Pilzsporen werden somit auf weitere Pflanzen übertragen. Die einzige Möglichkeit der Bekämpfung ist das Aussortieren des Mutterkorns bei der Vorbereitung des Saatgutes.
Der Kleekrebs zeigt sich durch bräunliche Flecken auf der Kleepflanze, welche im Verlauf das ganze Blatt zum Absterben bringen. Häufig wird der Schaden durch diesen Pilz jedoch erst bemerkt, wenn im Frühjahr die Schneedecke verschwindet. An den unteren Teilen der abgestorbenen Pflanze sieht man knollige, graue bis blauschwarze Gebilde unterschiedlicher Größe. Vor allem Feuchtigkeit bietet dem Kleekrebs hervorragende Bedingungen, um sich auszubreiten. Eine wirksame Bekämpfung ist leider nicht möglich.