Die Gerste | Anbau - Pflanzenschutz - Erträge

Die Gerste wird schon lange von Menschen angebaut. Die Gerste hat im Gegensatz zu anderen Getreidearten drei gleichlange Ähren, wobei die beiden äußeren häufig ungeschlechtlich sind. Die Gerstenpflanzen gehört zu den Selbstbestäubern, der gelbe Pollenstaub fällt auf die vorgestreckte Narbe der weiblichen Samenanlage.

Die Pflanzen werden in sechszeilige, vierzeilige und zweizeilige Gerste eingeteilt. Bei uns wird jedoch nur die vierzeilige oder die zweizeilige Gerste angebaut, da die sechszeilige nur in wärmeren Gebieten gedeihen kann. Die vierzeilige Gerste eignet sich sowohl für den Anbau im Frühjahr als auch als Winterfrucht. Für den Anbau als Braugerste kann man nur die zweizeilige Gerste verwenden, da ihre Körner viel gleichmäßiger ausgebildet sind.

Gerste im Frühjahr

Gerste im Frühjahr

Verschiedene Arten von Gerste

Es gibt verschiedene Sorten von Gerste, je nach Bodenbeschaffenheit und Klima werden die passenden Pflanzen ausgewählt. Die Gerste gedeiht am besten auf einem kalkreichen Lehmboden, der außerdem reich an Humus ist. Vor der Saat muss der Boden gelockert und von Unkraut befreit werden. Als Vorfrüchte eignen sich vor allem Hackfrüchte, durch Stoppelrüben und Wintergetreide verunkrautet der Boden zu sehr.

Ein gutes Saatgut zeichnet sich vor allem durch einen guten Geruch, eine schöne Farbe, eine gute Keimfähigkeit, eine hohe Keimungsenergie und eine Vollbauchigkeit der Körner aus. Die Gerste leidet häufig unter Flugbrand, so dass man das Saatgut vor der Aussaat beizen sollte. Vor der Saat muss die Gerste dann gut getrocknet sein, als Wintergerste sollte das Saatgut zwischen Ende August und Mitte September ausgebracht werden.

Reife Gerste

Bei der Braugerste ist die Düngung ein heikles Thema, oftmals wird hier zuviel des Guten getan. Wenn Futtergerste angebaut wird, sollte man auf eine ausreichende Stickstoffzufuhr achten, vor allem Stallmist und Jauche bieten sich als Dünger an. Wurden als Vorfrucht Runkelrüben angebaut, sollten auf jeden Fall Phosphorsäure und Kali, sowie etwas Stickstoff zugeführt werden. Wenn man Braugerste anbaut, sollte man möglichst auf Stallmist als Dünger verzichten, auch chlorhaltige Düngemittel sind nicht zu empfehlen. Diese Düngemittel würden den Stärkegehalt der Gerste senken, was bei Braugerste ja nicht erwünscht ist. Eine Kalkung des Bodens wirkt sich dagegen positiv auf die Gerste aus.

Der Acker sollte kurz nach der Saat gründlich geeggt werden, damit die Durchlüftung verbessert wird, es ist auch nicht schlimm, wenn dabei ein paar Pflanzen herausgerissen werden, denn das fördert die Bestockung. Die Gerste sollte geerntet werden, sobald die Gelbreife eintritt. Bei der Lagerung darf die Gerste nur dünn aufgeschichtet werden, und man sollte sie alle paar Tage umschaufeln.