Mit Kieselgur Schädlinge und Parasiten bekämpfen?

Mit Kieselgur Schädlinge und Parasiten erfolgreich bekämpfen

Die Kieselgur kann die Lösung sein, wenn Sie Haustiere oder Nutztiere halten und diese vor Parasiten und Schädlingen schützen, oder diese bekämpfen wollen. Unabhängig davon, ob Sie Kieselgur als Prophylaxe nutzen möchten oder bereits ein Schädlings- und Parasitenbefall vorhanden ist, liegen Sie mit Kieselgur auf jeden Fall richtig. Gerade die rote Vogelmilbe kann Ihren Vögeln sehr zu schaffen machen. Zur Bekämpfung von Parasiten und Schädlingen gibt es durchaus Mittel, doch diese wirken meist auf chemischer Basis und sind weder für die Tiere noch für Sie gesund. In der Nutztierhaltung müssen Sie zudem auch noch achtsam sein, denn wenn die Tiere oder auch deren Produkte dem Verzehr dienen, dürfen Sie zum Teil manche Mittel nicht einsetzen. Auch ist es bei manchen Mitteln üblich, dass Sie die Tiere und deren Erzeugnisse während der Behandlung nicht verzehren dürfen. Aus diesem Grund sie hier wieder die Kieselgur zu erwähnen. Selbst während der Behandlung dürfen Sie die Eier, aber auch das Geflügel selbst ganz normal verzehren, denn Kieselgur enthält keine Chemie, die auf das Fleisch oder die Eier übergeht. Viele Landwirte und gerade Bio-Bauern wissen, wie wirksam Kieselgur ist und verwenden es deshalb sehr gerne. Sie behandeln die Ställe bereits prophylaktisch mit der Kieselgur, damit ein Befall durch Parasiten oder Schädlinge verhindert wird. Auch Sie können das durchaus machen und die Schlafplätze der Haustiere oder auch die Käfige gleich vorab mit Kieselgur bestäuben. Vorbeugen ist immer die beste Lösung, denn ist erst ein Befall da, kann sich die Behandlung in die Länge ziehen und durchaus viel Arbeit machen.

Was macht Kieselgur so besonders?

Die Kieselgur ist ein fossiler Stoff und wird aus der Kieselalge selbst hergestellt. Diese Diatomeen schwammen und schwimmen auch heute noch in Süß- und Salzwasser und vermehren sich rasend schnell. Sterben sie ab, sinken sie auf den Boden des Grundes und lagern sich dort ab. Wichtig ist hier der Panzer der Kieselalge, welcher aus amorphem Siliciumdioxid besteht. Er ist scharfkantig und spitz und bleibt auch nach dem Ableben der Diatomeen bestehen. Beim Abbau wird die Bodenschicht mit den Diatomeen gehoben und das Material gründlich gereinigt, gespült und getrocknet. Übrig bleibt die Kieselgur in seiner Pulverform, welche die spitzen und scharfkantigen Schalen enthält. Früher baute man Kieselgur auch in weiten Teilen Deutschlands ab, was heute nicht mehr der Fall ist, weil es sich wirtschaftlich nicht mehr lohnte. Kieselgur ist ohnehin ein etwas hochpreisigeres Produkt, was aber durchaus normal ist, bedenkt man den aufwendigen Abbau. Heute wird es überwiegend aus England bezogen. Das Besondere an Kieselgur ist jedoch eben die Tatsache, dass sich in dem Pulver die Schalen der Kieselalgen befinden. Stäuben Sie das Pulver aus, so legt es sich auch auf Schädlinge und Parasiten. Die scharfen spitzen Schalen im Pulver machen kleine Löcher und Risse in die harten Schalen der Schädlinge oder Parasiten. So kann das Pulver in den Panzer eindringen. Dort verrichtet es dann seine Arbeit, denn das Pulver kann ein Vielfaches an Flüssigkeit aufnehmen. Es trocknet die Schädlinge praktisch aus und diese sterben. Das Pulver selbst trocknet jedoch wieder und hat so eine gewisse Langzeitwirkung. Auch hat es den Vorteil, dass die Parasiten keine Resistenz dagegen entwickeln, wie es bei vielen chemischen Produkten der Fall ist. Sie können es praktisch nicht umgehen, sich an den scharfen Kanten ihren Panzer zu verletzen und so ausgetrocknet zu werden. Bereits Larven, die frisch aus den Eiern schlüpfen werden so gezielt verenden, ohne erst noch die Tiere befallen zu können oder neue Eier zu legen. Auf diese Weise lässt sich ein Parasitenbefall relativ schnell lösen und ein Neubefall gezielt vermeiden. Es ist auch kein Problem, wenn Kieselgur mit Lebensmitteln in Berührung kommt, da es vollkommen ungiftig ist.

Die Anwendung von Kieselgur

Die Kieselgur wird einfach ausgestäubt. Auch wenn sie nicht giftig ist, sollten Sie bei der Arbeit eine Atemschutzmaske tragen, denn das Einatmen kann zu Reizungen der Atemwege führen. Achten Sie auch darauf, dass sich in direkter Nähe keine Tiere befinden. Stäuben Sie das Pulver einfach auf Flächen, aber auch in Ritzen, Ecken und Rillen, also überall dort, wo sich kleinste Parasiten und Schädlinge verstecken können. Es lohnt sich auch, die bevorzugten Schlafplätze oder Nistplätze mit dem Pulver zu bestreuen. Ebenso können befallene Tiere direkt damit bestäubt werden. Die Kieselgur absorbiert zwar Flüssigkeit, trocknet aber auch wieder, weshalb Sie nicht jeden Tag aufs Neue ausstäuben müssen. Sofern Sie Tiere damit bestäuben, sollte Sie die Kieselgur wieder ausbürsten, solange sie noch nicht getrocknet ist. Schüttelt Ihr Tier das Pulver wieder ab, so vermischen Sie es mit Wasser zu einer streichbaren Paste und reiben Sie das Tier damit ein. Bevor die Paste antrocknet, bürsten Sie diese einfach wieder aus. Selbst wenn die Tiere die Kieselgur fressen, droht ihnen kein Schaden. Im Gegenteil, Kieselgur kann sogar auf das Futter gestäubt werden, weil es auch von innenheraus eine positive Wirkung hat. Es stärkt das Bindegewebe und die Knochen, weil es Silizium enthält. Selbstverständlich können Sie Kieselgur auch im Haushalt anwenden, um zum Beispiel Silberfischen oder Bettwanzen den Kampf anzusagen und diesen zu gewinnen. Auch die Schlafplätze von Hund und Katze können damit behandelt werden, damit Sie zum Beispiel Flöhe ohne Chemie im Haus bekämpfen können. Die Anwendungsmöglichkeiten sind sehr vielseitig. Sofern Sie Silberfische in einem feuchten Raum bekämpfen wollen, können Sie zusätzlich auch Kieselgel ausstreuen. Dieses saugt Feuchtigkeit auf und hält die feuchten Stellen trocken. Achten Sie jedoch hier darauf, dass sich keine kleinen Kinder oder Haustiere aufhalten, denn Kieselgel kann, wenn es mit Cobalt eingefärbt wurde, auch schädlich sein. Sofern Sie jedoch reines Kieselgel verwenden, ist es ebenso ungiftig wie Kieselgur. Es kann jedoch keine Schädlinge bekämpfen, sondern hat nur Trockeneigenschaften. Da Kieselgur sehr staubt, wird es im Haus ungerne verwendet, doch Sie können es auch mit Wasser vermischt zu einer Paste verarbeiten und diese auftragen. Das Wasser trocknet und übrig bleibt eine klebrig-staubige Schicht. Diese haftet an den Möbeln und auf dem Boden sehr gut und erfüllt immer noch ihren Zweck der Schädlingsbekämpfung. Nicht mehr benötigt, waschen Sie die Schicht einfach mit Wasser und einem Lappen ab. Es wird keine unschönen Flecken hinterlassen oder Ihre Möbel oder den Boden beschädigen.