Küchen- und Gewürzkräuter | Anbau, Pflanzenschutz, Ernte
Kräuter sollten jedes Jahr auf einem ausreichend gedüngten Beet neu angepflanzt werden. Bohnenkraut kann im April direkt ins Freie gesät werden, am besten wählt man eine warme, sonnige Lage. Als Zwischenfrucht kann es auch zusammen mit Zwiebeln oder Karotten angebaut werden. Die Pflanzen werden kurz vor der Blüte geschnitten und in Bündeln zum Trocknen aufgehängt. Majoran wird im Frühjahr am besten ins Mistbeet gesät, ab Mitte Mai können die Pflänzchen dann in Reihen mit einem Pflanzabstand von 10 Zentimetern ins Freie versetzt werden. Der Majoran bevorzugt milden, lehmigen Boden. Kurz vor der Blüte wird der Majoran geschnitten, jedoch nicht zu dicht über der Erde, damit später noch ein zweiter Schnitt möglich ist. In Bündeln wird das Kraut dann getrocknet.
Thymian kann entweder ins Mistbeet oder von April bis Mai direkt ins Freie gesät werden. Der Pflanzabstand sollte etwa 15 Zentimeter betragen. Hier sollte man die einjährige Sorte bevorzugen, da die Qualität bei der mehrjährigen Sorte mit der Zeit leiden würde. Vor der Blüte wird der Thymian dann geschnitten und in Bündeln zum Trocknen aufgehängt. Estragon ist eng mit dem Beifuß verwandt und kann sowohl frisch als auch getrocknet zum Würzen verwendet werden. Estragon wird am besten durch Wurzelausläufer vermehrt und wird vor der Blüte zwischen Juni und Juli geschnitten. Borretsch wird auch als Gurkenkraut bezeichnet und ist wenig anspruchsvoll, was den Boden und die Lage angeht. Er wird im Herbst oder im Frühjahr gesät.
Dill sät man im April dünn aus, im Mai und Juni können noch weitere Aussaaten folgen. Waldmeister wächst nicht nur wild, sondern lässt sich auch wunderbar kultivieren. Er ist sehr anspruchslos und gedeiht auf jedem Boden. Er wird überwiegend durch Teilung der Wurzelstöcke vermehrt, da der Samen sehr lange braucht, bis er keimt. Auch der Kerbel ist ein sehr anspruchsloses Kraut und bedarf auf wenig Pflege. Man sät ihn im März in Reihen direkt ins Freie, bis in den August können dann noch weitere Aussaaten vorgenommen werden. Liebstöckel benötigt zum guten Gedeihen frischen tiefen Boden und einen Pflanzabstand von etwa 50 bis 60 Zentimetern. Im Frühjahr kann der Samen direkt ins Freiland gesät werden, oder etwas früher in ein Frühbeet. Die Vermehrung kann jedoch auch durch eine Stockteilung erfolgen.
Die Melisse bevorzugt halbschattige Lagen und einen lockeren, humusreichen Boden. Meistens wird sie durch Teilung des Stockes gezogen, manchmal jedoch auch aus Samen. Im Frühjahr wird die Melisse in Reihen auf Beeten angepflanzt, mit einer Entfernung von 15 Zentimetern. Die Beete müssen regelmäßig gelockert und von Unkräutern befreit werden. Die Melisse kann auch gut überwintern, sollte jedoch etwas vor Feuchtigkeit geschützt werden, da sie sonst leicht fault.
Rosmarin wird wahlweise aus Stecklingen oder Samen vermehrt. Die Aussaat wird im Frühjahr vorgenommen, da die Pflanzen jedoch nicht winterhart sind, müssen sie frostgeschützt überwintert werden.
Der Gartensalbei wuchert sehr stark und muss öfter zurückgeschnitten werden. Am besten zieht man im Frühjahr aus Samen junge Pflänzchen, die dann im Herbst angepflanzt werden. Alte Stöcke können jedoch auch zur Gewinnung von Setzlingen geteilt werden.
Lavendel bevorzugt einen lockeren Boden und geschützte, warme Lagen. Eher selten ist die Anzucht aus Samen, eher wird sie aus Stecklingen gezogen, oder die alten Pflanzen werden zerteilt. Die Pflanzen sollte recht niedrig gehalten werden, das Beschneiden sollte kurz nach der Blüte erfolgen, jedoch nicht zu spät, da die Pflanzen sehr frostempfindlich sind.
Tomaten sollten schon im März im Mistbeet angepflanzt werden, denn sie müssen öfter versetzt werden. Da sie meistens zu dicht gesät werden, sollten sie bereits verpflanzt werden, wenn sie zwei bis drei Zentimeter hoch sind. Die einzelnen Pflanzen müssen einen Abstand von rund einem Meter haben, bei kleineren Sorten genügen 50 Zentimeter. Der Boden sollte reichlich bewässert und mit flüssigem Dünger versorgt werden. Während der Wachstumsphase werden die Pflanzen an Stangen hochgebunden, und alle Seitentriebe werden regelmäßig herausgebrochen, bis auf die Blütenansätze. Wenn der Haupttrieb dann eine Höhe von 120 Zentimetern erreicht hat, wird der eingestutzt. Man sollte darauf achten, dass sich nicht mehr als 20 Tomaten an einem Stock befinden, damit diese optimal ausreifen können.