Die Taubenzucht | Aufzucht, Haltung, Pflege

Die Taubenzucht auf dem Bauernhof

Nutztauben sind relativ pflegeleicht und robust gegenüber ungünstigen Witterungsverhältnissen und Krankheiten. Sie brüten in der Regel fleißig und ziehen ihre Jungen sehr gut auf. Bei den Rassen unterscheidet man zwischen leichten, mittelschweren und schweren Schlägen. 

Um Tauben halten zu können, muss man einen Taubenschlag einrichten. Der Taubenschlag sollte möglichst auf dem Hausboden, oder dem Dach eines Nebengebäudes, Stalles oder einer Scheune eingerichtet werden. Die Einrichtungen sollten für den Pfleger leicht zugänglich und übersichtlich sein. Es reicht, eine Ecke durch Bretter abzugrenzen. Wenn es sehr zugig ist, müssen die Ritzen noch abgedichtet werden. 

Die Größe des Taubenschlages hängt von der Anzahl der Tiere ab, wobei man von von einem halbem bis einem Kubikmeter pro Taubenpaar ausgeht. Damit Jungtiere nicht aus dem Schlag herausfallen können, muss die Ausflugsöffnung mindestens einen Meter über dem Boden des Taubenschlages angebracht werden. Außerdem muss der Schlag durch ein Fenster erhellt werden, im Sommer kann so auch gelüftet werden. Im Schlag sollten zudem einige Sitzstangen montiert werden, möglichst auf gleicher Höhe, damit sich die Tiere nicht gegenseitig beschmutzen.

Taubenpärchen am Ausflug

Nester kann man wie in einem Regal an der Wand anbringen, möglichst mehrere Kisten übereinander. Als Nester kann man Weidenkörbchen, kleine Holzkästen oder Strohgeflechte verwenden. In jeder Abteilung sollten zwei Nester untergebracht werden, da Tauben bereits wieder Eier legen, obwohl die Jungtiere noch nicht das Nest verlassen haben. Die Öffnung an den Kästen muss so angebracht werden, dass die Jungen nicht herausfallen können, zudem sollten vor den Regalen Sitzstangen angebracht werden. Natürlich darf im Taubenschlag eine Trink- und eine Futtervorrichtung nicht fehlen. 

Es empfiehlt sich, Taubenrassen nicht zu kreuzen, sondern reinrassige Tiere zu züchten. Ausgewachsene Paare können im Jahr sechs bis acht mal brüten. Normalerweise legt die Henne zwei Eier, die Brutzeit beträgt etwa 18 Tage. Die Tauben füttern ihre Jungen selbst, und mit etwa vier Wochen verlassen die Jungtiere das Nest. Nach fünf Wochen kann man sie von den Elterntieren trennen und in einem anderen Schlag unterbringen. Um Ungeziefer zu vermeiden, muss während der Brut und der Aufzucht unbedingt auch gründliche Reinhaltung geachtet werden.

Tauben bei der Fütterung

Als Futter erhalten Tauben hauptsächlich Körner, zum Beispiel Gerste. Während der Brutzeit kann man auch Erbsen, Wicken, Weizen und Sämereien verfüttern, im Winter Mais und Weizen. Wenn die Körner recht groß sind, sollten sie geschrotet werden. Als Leckerbissen können auch Hanf, Leinsamen, Hirse, Mohn, Anis und Brotkrumen verfüttert werden. Die Tauben sollten zweimal am Tag gefüttert werden, die Menge sollte dabei immer komplett aufgefressen werden. Im Sommer sollte man eine flache Schale an einer sonnigen Stelle aufstellen, damit die Tiere auch baden können. 

Wenn die Jungtiere drei Wochen alt sind, kann mit der Mast begonnen werden. Man verfüttert dazu gequellten Mais, Gerste, Buchweizen, Erbsen, und Wicken. Da die Tauben noch nicht selbst fressen, muss man das Futter selbst eingeben, sie dabei aber nicht unnötig quälen. 

Wenn man die Tiere auf freien Schlägen hält, wo sie ungehindert herumfliegen können, sollte man nur morgens und abends Futter reichen, damit die Tiere wieder zurückkehren. Zu reichlich sollte nicht gefüttert werden, da die Tiere sonst verfetten und nicht mehr zur Zucht taugen.