Gründüngung im Ackerbau und in der Landwirtschaft

Gründüngung in der Landwirtschaft

Besonders Senf hat sich
als Gründüngung sehr bewährt.

Die so genannte Gründüngung spielt in der Landwirtschaft schon seit langem eine wichtige Rolle. Schon früh erkannten die Landwirte, dass bestimmte Pflanzen den Boden bereichern. Es gibt Pflanzenarten, die besonders viel Stickstoff aufnehmen können, was durch eine Symbiose zwischen der Pflanze und einem Pilz ermöglicht wird. An den Wurzeln bestimmter Pflanzen bildet sich ein Pilz, welcher der Pflanze die Aufnahme sehr großer Stickstoffmengen ermöglicht. Zu den stickstoffsammelnden Pflanzen gehören vor allem die Schmetterlingsblütler wie Bohnen, Erbsen, Wicken, Lupinen, Peluschken und verschiedene Kleearten.

Diese Pflanzen werden nun als Zwischenfrüchte zwischen zwei Hauptfrüchten angebaut, um sie dann später unterzupflügen. Durch die Gründüngung wird der Boden mit wertvollem Stickstoff angereichert. Außerdem kann sich durch das Unterpflügen der grünen Pflanzen vermehrt Humus bilden, und die Wasserversorgung wird durch die tiefgehenden Wurzeln der Nachfrucht verbessert. Die so genannten Leguminosen haben allesamt sehr gute Wurzeln, die weit in die Tiefe reichen. So können sie sehr viele wichtige Nährstoffe aufnehmen, die für andere Pflanzen unerreichbar sind. Durch die Pflanzen wird auch der Ackerboden beschattet, was dem Boden ebenfalls zu Gute kommt.

Stilllegungsfläche für Gründüngung

Auf Stilllegungsflächen erfühlen
die Pflanzen und Kräuter die
Aufgabe der Gründüngung.

Dabei kann die Gründüngung auf verschiedene Weisen erfolgen. Die erste, wenn auch teuerste, Möglichkeit ist die Nutzung eines Brachschlages für den Anbau von entsprechenden Pflanzen. Der Landwirt verliert dadurch jedoch eine komplette Ernte. Die Pflanzen werden bis zur Reife stehengelassen und dann untergepflügt. Eine weitere Möglichkeit ist der so genannte Zwischen- oder Stoppelfruchtbau. Eine wichtige Voraussetzung für den Stoppelfruchtbau ist jedoch eine frühzeitige Ernte, damit der Zwischenfrucht genügend Zeit bleibt, um sich voll zu entwickeln. Eine weitere Voraussetzung für diese Art der Gründüngung sind gute klimatische Bedingungen und ein möglichst leichter Boden. Die Vorfrucht sollte so reichlich gedüngt werden, dass die Stoppelsaat noch davon profitieren kann. Am meisten von dieser Art der Gründüngung profitieren Kartoffeln und Hackfrüchte. Hafer und Weizen können ebenfalls nach der Stoppelsaat angebaut werden, während sie für Gerste und Roggen nicht geeignet ist. Eine Alternative wäre eine Einsaat der Gründüngungspflanzen unter eine bereits bestehende Überfrucht. Diese Art der Gründüngung bietet sich vor allem bei schlechtem Klima und Sandboden an. Allerdings hat diese Methode den Nachteil, dass der Ertrag der Überfrucht verringert werden kann, und dass sich nicht jede Pflanze dafür eignet. Für diese Art der Düngung eignen sich vor allem Klee, Lupinen und Serradella. Da Klee kein Tiefwurzler ist, kann er den Wassergehalt des Bodens nicht verbessern, wie es bei der Stoppelsaat möglich ist. Deshalb ist die Untersaat hauptsächlich für wasserhaltigere, bessere Böden geeignet. Durch die Untersaat wird auch die Bildung von Unkräutern zuverlässig verhindert. Bei schweren Böden kann lediglich Klee angepflanzt werden. Die Stoppelsaat hat den größten Nutzen, bringt jedoch auch die meiste Arbeit mit sich.

Senfanbau

Hier ist Senfsaat mit Kleegras zu sehen.

Vorteile und Nachteile der Gründüngung

Gründüngung ist vor allem auf leichten Böden von Vorteil, auf schweren Böden ist sie dagegen recht kostspielig und aufwändig, aber hat durchaus auch hier ihren Nutzen. Entscheidend ist die Wahl der richtigen Pflanzen, sowie die optimale Düngung der Vor- oder Hauptfrucht mit ausreichend Kalk, Phosphorsäure und Kali. Das Saatgut sollte nicht zu teuer sein und man sollte die Auswahl auch nach der vorhandenen Bodenart richten. Es sollte sich jedoch immer um Schmetterlingsblütler handeln, da Pflanzen wie Raps, Senf, Spergel oder Buchweizen nur den Stickstoff im Boden erhalten, ihn jedoch nicht sammeln. Das Unterpflügen der Grünpflanzen erfolgt am besten im Herbst, damit der Boden bis zum Frühjahr optimal vorbereitet ist.