Der Baukörper und die Wände für den Hühnerstall

Hühnerhaltung und Hühnerstall

Als Baumaterial für den Stall kann man Holz, aber auch Mauerwerk verwenden. Selbstverständlich kann man auch beides miteinander kombinieren. Das Fundament kann man aus Beton, Backstein oder Bruchstein errichten. Es sollte 50 bis 60 cm tief in den Boden reichen und die Bodensohle um 30 cm überragen. Eine Dicke von 25 cm ist geeignet.

Es sollte abgedeckt werden mit Isolierpappe oder Edelstahlblech zum Schutz gegen aufsteigende Feuchtigkeit. Auch ein luftdurchlässiges Fundament ist möglich. So wird der Stallunterbau belüftet. Es kann auf eine Kiesschüttung gestellt werden. Die Fundamentmauer kann mit Lüftungsöffnungen versehen werden. Bei starker Nässe auf dem Grundstück oder hohem Grundwasserstand kann das Wasser abgeleitet werden mit einem Drainageschlauch unterhalb des Fundamentes.

Der Stallfußboden muss etwas höher angelegt werden als der Boden außerhalb des Stalles. So bleibt er trocken. Der Boden sollte ein leichtes Gefälle sowie einen Abfluss nach außen haben. Er sollte mit luftdurchlässigem Material eingeebnet werden. Ziegelsteine auf dem Boden, verfugt mit Kalkmörtel, ermöglichen eine gute Luftzirkulation. Der Boden bleibt trocken.

Ein Drahtgeflecht auf dem Sand unter dem Stallboden verhindert das Eindringen von Mäusen und Ratten. Für wenige Hühner genügt ein Stall aus Holz, der auf Steine gesetzt wird. Der Boden kann mit leicht herausnehmbaren Brettern versehen werden. Der Stall, ob aus Mauerwerk oder Holz, muss gut wärmeisolierend und atmungsaktiv sein. Im Winter sollte die Temperatur nicht unter null Grad absinken. Die Stärke der Wände richtet sich nach der Stallgröße.

Die richtige Auswahl an Baumaterial

Lehm ist nicht überall erhältlich. Jedoch bietet ein Stall aus Lehm ein gesundes und temperiertes Raumklima. Lehmwände müssen innen und außen verputzt werden, damit der Lehm nicht ausgewaschen und von den Hühnern angepickt wird. In den so entstandenen Löchern nisten sich Milben, Bakterien und Insekten ein.

Bei einer Holzkonstruktion bestehen die Wandelemente aus einem Holzrahmen, der auf das Fundament aufgesetzt wird. Dabei wird der untere Balken mit Ankerschrauben oder Winkeleisen mit dem Fundament verbunden. Doppelwandig werden die Holzständer mit Brettern verschalt. Die äußeren Bretter sollten sägerauh sein, die inneren glatt gehobelt. So lassen sie sich leichter reinigen und es können sich keine Krankheitserreger einnisten. Nut-und-Feder-Bretter können verwendet werden.

Damit kein Wasser zwischen Fundament und Wand gelangen kann, muss bei Massivbauten der Putz und bei Holzbauten die Bretter über das Fundament ragen. Ein nach oben hin trapezförmiges Fundament ist ebenfalls möglich, dabei muss die Wand über die Schenkel des trapezförmigen Fundamentendes reichen. Zur Isolation sollten natürliche Materialien verwendet werden. Die Verschalung muss überall dicht sein.

Das Holz sollte zwei- bis dreimal mit zehnprozentiger Borax- oder Sodalösung vorbehandelt werden für den ersten Anstrich. Gegen Ungeziefer kann man mit Kalkmilch streichen. Mauerwerk sollte mit Kalkputz verputzt werden. Holz sollte mit umweltfreundlichen Farben und Schutzmitteln gestrichen werden.

Das Dach und Lüftung im Hühnerstall

Das Dach des Hühnerstalles sollte angepasst werden an die Dachformen der Umgebung. In regenreichen Regionen ist ein Pult- oder Satteldach geeignet. Das Gefälle muss das Regenwasser leicht ablaufen lassen. Bei einem Pultdach mit Frontkappe wird bei niedrigen Ställen der Lichteinfall beeinträchtigt. Ein Satteldach ist schön und kann gleich- oder ungleichschenkelig sein

Das Material bestimmt die Dachneigung. Eine Neigung von 12° bis 15° ist geeignet. Das Dach kann mit Ziegeln abgedeckt sein, da sie luftdurchlässig sind. Auch Welleternit, Dachpappe und Wellblech sind geeignet. Sie müssen jedoch gut hinterlüftet werden. Einen optisch schönen Anblick bietet Stroh oder Holzschindeln. Auch ein Grasdach ist schön, aber aufwendig.

Zwischen Dachabschluss und Dachhaut sollte sich ein Hohlraum befinden, der gut belüftet ist. Er muss mit Wärmedämmstoffen aufgefüllt werden. So kann feuchte Luft durch die Dachhaut entweichen. Kälte und Hitze können von oben nicht so schnell in den Stall dringen. Eine Dachrinne sollte angebracht werden.

Der Sauerstoffbedarf bei Hühnern liegt wesentlich höher als bei anderen Tieren. Er dient dem Aufbau der Körpersubstanz und der Verbrennung von Nährstoffen. Energie wird produziert und hält die Körpertemperatur auf hohem Niveau. Hühner benötigen besonders viel Energie. Schätzungen ergaben, dass der Sauerstoffbedarf der Hühner etwa zehnmal höher ist als der des Menschen. Sie scheiden daher über die Atemluft große Mengen an Kohlendioxid und Wasser aus. Zehn Hühner können am Tag zusammen ca. 1 Liter Wasser ausscheiden.

Deshalb ist es wichtig, die feuchte und verbrauchte Luft über ein Lüftungssystem nach außen abzuführen. Es muss genug Frischluft in den Stall gelangen, die Sauerstoff liefert. Nur ziehen darf es nicht. Die Abluft befördert auch Krankheitskeime nach draußen. Deshalb kommt es auf die richtige Be- und Entlüftung an, besonders bei großen Ställen. Bei kleineren Ställen genügt es, Tür und Fenster ausreichend zu öffnen. Nachts ist die Tür zu schließen. Bleibt das Fenster nachts offen, sollte es mit einem Drahtgeflecht geschützt werden vor dem Eindringen von Raubtieren.

Lüftungsöffnungen sollten unter dem Dach angebracht werden. Zwei Lüftungsöffnungen sollten mindestens vorhanden sein. Sie sollten so angeordnet sein, dass die Hühner keine Zugluft bekommen.

Die Luftzufuhr sollte durch eine etwas tiefer liegende Öffnung erfolgen. Die Öffnung für die Abluft sollte höher angeordnet werden und größer sein als die Öffnung für die Zuluft. Besser als jeweils eine große Öffnung für die Zuluft und für die Abluft sind mehrere kleine Öffnungen. Sie können besser reguliert werden und lassen sich anpassen an die Anzahl der Hühner. Größere Ställe können mit Luftschächten im Dach für die Abluft ausgerüstet werden. Für Frischluft können oberhalb der Fenster Öffnungen angebracht werden.

Auch ein sehr kleiner Stall bedarf einer ausreichenden Lüftung und genügend Licht.