Bodenbakterien | Nutzen und Vorteile für den Landwirt
Unter dem Mikroskop lassen
sich Bodenbakterien bestimmen.
Im Ackerbau sollte es möglichst vermieden werden, die obere Erdschicht weiter nach unten zu bringen, da es sich hier um fruchtbare Erde handelt. Ganz egal, ob es sich um Obstbau, Ackerbau oder Gartenbau handelt, muss der fruchtbare Mutterboden obenauf bleiben, so dass dieser lediglich gelockert werden sollte. Die Wurzeln können dann leichter in den Boden eindringen, um sich mit Nährstoffen und Wasser zu versorgen. Der Untergrund wird dadurch auch für Bodenbakterien aufgeschlossen, so dass der gute Mutterboden vermehrt werden kann. Sicher kann der Boden durch Düngung verbessert werden, doch an der Verbesserung des Bodens sind vor allem spezielle Bodenbakterien beteiligt. Untersuchungen haben gezeigt, dass deren Anzahl im oberen Mutterboden am größten ist und mit zunehmender Tiefer abnimmt. Das lässt darauf schließen, dass diese Bakterien für ihre Arbeit auf Sauerstoff angewiesen sind.
Im Boden befinden sich verschiedene Arten von Bodenbakterien, die sich in ihrer Wirkung unterscheiden. Einige von ihnen zersetzen die kohlenstoffhaltigen und organischen Bestandteile des Bodens in Kohlensäure. Diese wiederum zerlegt unter Einwirkung der Bodenfeuchtigkeit Gesteine und Mineralien, so dass diese über die Pflanzenwurzeln aufgenommen werden können. Wieder andere Bodenbakterien verwandeln den Stickstoff im Kompost oder im Stallmist in Ammoniak, welches später in Salpetersäure umgewandelt wird. In dieser Form kann der Stickstoff dann von der Pflanze aufgenommen werden. So gesehen arbeiten verschiedene Bakterien Hand in Hand, denn jede Art übernimmt einen Teil der Arbeit.
Bodenbakterien nicht nur im Ackerbau
Vor allem im Wald helfen
Bakterien bei der Zersetzung.
Besonders wichtig sind die stickstoffsammelnden Bakterien, die selbst den Stickstoff aus der Luft speichern. Dabei lebt eine Art frei im Boden, eine andere lebt in den Wurzelknöllchen der Schmetterlingsblütler. Die freilebenden Bakterien benötigen den Stickstoff zum eigenen Wachstum und somit steht er im Boden zur Verfügung. Sie tummeln sich vor allem in humusreichem Boden. Die so genannten Knöllchenbakterien setzen sich an den Wurzeln der Pflanzen fest, wo durch eine Wucherung der Zellen Knöllchen entstehen. Die Bakterien holen sich zwar Nährstoffe von der Pflanze, geben dafür aber reichlich Stickstoff an diese ab. Somit gehen die Pflanzen eine Symbiose mit den Bodenbakterien ein, wovon beide auf ihre Art profitieren. Wenn Landwirte nun im Wechsel Stickstoffmehrer und Stickstoffzehrer anbauen, ziehen sie den größten Nutzen daraus.
Inzwischen sind diese wichtigen Knöllchenbakterien als Präparat auf dem Markt erhältlich. Vor der Aussaat muss das Saatgut nach Anleitung mit diesem Präparat gemischt werden. Dabei gibt es für Pflanzen ganz unterschiedliche Zusammensetzungen, so dass man immer das optimale Präparat bestellen kann. Dieser Vorgang wird auch als Bodenimpfung bezeichnet und ist in der Landwirtschaft enorm wichtig.