Die Entenzucht | Aufzucht, Haltung, Pflege

Entenzucht auf dem Bauernhof

Enten sind wesentlich bescheidener als Gänse, was die Haltungsbedingungen angeht, sie passen sich auch leichter den Verhältnissen an. Einige Rassen benötigen noch nicht einmal einen Teich oder einen Wasserlauf, so dass auch kleinere landwirtschaftliche Betriebe Entenzucht betreiben können. Die Aufzucht ist recht leicht, da die Tiere recht schnell heranwachsen und sehr robust sind. Sie sind kaum empfindlich gegenüber ungünstigen Witterungsverhältnissen und erkranken selten. Sie benötigen nur genügend gutes und ausgewogenes Futter.

Bei der Auswahl der Rasse sollte man sich an örtlichen Gegebenheiten und den Eigenschaften der einzelnen Entenrassen orientieren. Die Fütterung der Enten ist ähnlich wie bei den Gänsen, doch benötigen sie einen höheren Anteil an tierischen Bestandteilen. Deshalb sollten Enten auch zusätzlich Fisch- oder Fleischmehl erhalten. Die Enten beginnen ab Dezember mit dem Legen, so dass die Herde möglichst im Herbst zusammengestellt werden sollte.

Enten beim Baden

Zur Zucht taugen nur komplett entwickelte Tiere im Alter von ein bis zwei Jahren, die außerdem blutsfremd sein müssen. Die Zuchttiere müssen unbedingt die Möglichkeit zum Schwimmen und Baden haben. Die Ernährung erfolgt durch Körner und Grünfutter, die ausgewachsenen Tiere können tierische Bestandteile schlechter verwerten als Jungtiere, weshalb darauf verzichtet werden kann. Die Tiere dürfen kein Fett ansetzen, da die Eier sonst nicht zur Brut geeignet sind. Auf einen Erpel sollten etwa sechs Enten kommen, die Tiere sind in einem zugfreien und trockenen Stall unterzubringen, welcher jedoch nicht zu warm sein darf. Die Brutnester werden als Vertiefungen im Boden angelegt. Bei den Enten beträgt die Brutzeit zwischen 28 und 30 Tage. Die Küken werden ähnlich gefüttert wie die der Hühner, sie sollten reichlich Trockenfutter erhalten.

Junge Enten

Die Entenzucht ist auch im Winter möglich, so dass man bis zum März/April bereits Tiere zum Schlachten hat. In den ersten Tagen reicht man den Entenküken Grünfutter und in Milch eingeweichtes Brot. Später erhalten sie noch Quark, Brei und gequelltes Körnerfutter. Das Futter in wird in schmale, lange Tröge gefüllt, damit die Kleinen nicht hineinsteigen können. Nach einer Woche kann der Speiseplan bereits etwas erweitert werden. Sie erhalten gekochte Kartoffeln mit Kleie, Fischmehl, Klee, Gras oder in Würfel geschnittene Rüben. Nach drei bis vier Wochen, wenn die Tiere kräftig genug sind, kann mit der Mast begonnen werden. Es wird zu diesem Zweck alle drei Stunden Futter verabreicht, welches die Tiere vollständig auffressen sollen. In der Zwischenzeit erhalten die Tiere anfangs zerkleinertes Grünfutter, später muss es nicht mehr geschnitten werden.

Enten haben eine sehr rege Verdauung, so dass die Tiere öfter versetzt werden sollten, da die Verunreinigung der Flächen enorm sein kann. Wenn die Tiere ausreichend Futter aufnehmen, haben die Mastenten in der Regel nach zehn Wochen ein Gewicht von über zwei Kilogramm erreicht. Enten dürfen auf keinen Fall mit Gänsen zusammen gehalten werden. Auch im Winter darf der Stall nicht zu warm sein, nur Zugluft muss vermieden werden, und der Stall sollte trocken sein.