Der Roggen | Anbau - Pflanzenschutz - Erträge

Roggen Anbau und Ernte

Roggen im Frühjahr

Der Roggen ist wichtigster Bestandteil des deutschen Schwarzbrotes. Vom Roggen existiert nur eine einzige Sorte, diese jedoch in unterschiedlichen lokalen Varianten. Da sich der Roggen durch Fremdbestäubung vermehrt, kann es immer wieder neue Varianten geben, die sich jedoch kaum vom herkömmlichen Landroggen unterscheiden. Die Ähren des Roggens sind dreiblütig, eine Blüte ist jedoch in der Regel verkümmert. Der Roggen ist nicht so anspruchsvoll wie der Weizen, und gedeiht auch unter weniger optimalen Bedingungen. Der Roggen entwickelt sich bereits bei Temperaturen von mindestens neun Grad. Er wächst auch auf Sandboden, nutzt bessere Böden jedoch auch aus.

Die Bodenbearbeitung muss einige Zeit vor der Aussaat beendet sein, da sich der Boden erst setzen muss. In dieser Zeit gibt es einige regenerierende Prozesse, teilweise auch durch die Einwirkung von Bakterien, die zu einer Verbesserung des Bodens führen. Auch wenn der Roggen weniger anspruchsvoll als der Weizen ist, so ist er jedoch anfälliger gegenüber Feuchtigkeit. Als Vorfrüchte eignen sich vor allem Tabak und Zwiebeln, Kartoffeln etwas weniger. Eine Gründüngung bekommt dem Roggen sehr gut, allerdings muss anschließend gut abgewalzt werden, damit sich der Boden vor der Saat setzen kann. Wenn im Boden genügend Stickstoff vorhanden ist, kann die Aussaat ruhig etwas später erfolgen.

Roggen richtig düngen

Wurde der Boden vorher mit Stallmist gedüngt, bedarf der Boden der Zugabe von Phosphorsäure. Mit Phosphorsäure kann auf Vorrat gedüngt werden, so dass es eigentlich kein Zuviel geben kann. Vor der Aussaat sollte allerdings auf die Stallmistdüngung verzichtet werden, da der Roggen diese nicht ausnützen würde. Roggen hat einen höheren Kalibedarf als der Weizen. Hat vor der Aussaat eine Gründüngung stattgefunden, dann sollte diese auch durch Phosphorsäure und Kainit ergänzt werden. Vor allem wenn der Boden reich an Stickstoff ist, muss eine Kalidüngung unbedingt erfolgen. Sollte das Feld stark verunkrautet sein, darf nur äußerst vorsichtig geeggt werden, da der Roggen ganz besonders empfindlich ist, was das Eggen angeht. Der Roggen sollte geschnitten werden, wenn das Korn nicht mehr milchreif sondern gelbreif ist.