Wiesen optimal düngen | Bewirtschaftung Futtergewinnung Pflege
Früher war man sich der Wichtigkeit der Wiesendüngung gar nicht bewusst. Erst später erkannte man, dass sich die Qualität des Bodens auch auf die des Heus auswirkt. Zur Düngung von Wiesen eignet sich Stallmist nicht sehr gut. Wenn man den Stallmist auf den Boden gibt, verbreitet man zwar eine sehr humus- und nährstoffreiche Schicht auf der Wiese, doch der Stickstoff aus dem Dünger entweicht in die Luft. Bis dann die Gräser mit dem Wachstum beginnen, sind auch die übrigen Nährstoffe aus dem Stallmist bereits ungenutzt verflogen.
Außerdem benötigen Wiesen auch keinen Humus zum Gedeihen, so dass man diesen kostbaren Dünger eigentlich verschwendet. Neuangelegte Wiesen können jedoch von einer Stallmistgabe profitieren, da die jungen Pflänzchen im Winter gut vor Frost geschützt sind.
Jauche hat für Wiesen eine größere Bedeutung, sie muss jedoch bereits im Frühjahr aufgebracht werden. Man darf allerdings nicht zu häufig und nicht zu viel Jauche zuführen, da ansonsten in erster Linie die Unkräuter schneller wachsen. Deshalb empfiehlt sich eine Jauchedüngung nur alle zwei bis drei Jahre, und erst wenn die Gräser bereits wachsen.
So können Sie Wiesen düngen wie ein Profi
Kompost ist als Düngemittel für Wiesen ganz hervorragend geeignet. Man kann ihn nach einer Übereggung der Wiese aufbringen, damit die Nährstoffe auch in die tieferen Schichten gelangen. Bei der Kompostierung muss jedoch unbedingt Ätzkalk eingesetzt werden, damit später keine schädigenden Humussäuren in den Boden gelangen können.
Für die Düngung der Wiesen sind vor allem Handelsdünger uneingeschränkt empfehlenswert. Wenn der Boden nicht genügend Kalk enthält, sollte dieser unbedingt zugeführt werden. Stickstoff wird ebenso von den Gräsern benötigt. Wenn sich jedoch auch Kleepflanzen und Schmetterlingsblütler auf der Wiese befinden, kann auf eine zusätzliche Gabe verzichtet werden.
Dünger wird am besten immer gegeben, wenn die Wiese gründlich übereggt wurde, denn nur so gelangt der Dünger auch sicher an die richtigen Stellen. Es darf niemals eine einseitige Düngung mit Kali- und Phosphorsäure erfolgen, da sich aus der Wiese schnell ein Kleeacker entwickeln würde. Superphosphat darf niemals auf betauten Wiesen angewendet werden, da es den Pflanzen schaden würde. Im Handel werden auch spezielle Wiesendünger angeboten.