Unterscheidung von Heu, Stroh und Silage

Jeder Bauer kann Heu, Stroh und Silage mit Leichtigkeit unterscheiden und weiß um ihre Verwendung. Für Newcomer sind die verschiedenen Qualitäten, die eine Wiese hergeben kann, jedoch meist weniger klar. Unkenntnis der Unterscheidungen führt zu manchem Fehler bei der Fütterung von verschiedenen Tieren. Daher ist es wichtig, auf die Beschaffenheit und Verwendung von Heu, Stroh und Silage einzugehen.

Heu - der wichtige Wiesenertrag zur Tierfütterung

Heu im Rundballen nach dem Pressen

Heu wird aus der Mahd der oberirdischen Grünlandpflanzen gewonnen. Eine reichhaltige Wiese enthält dafür verschiedene Gräser- und Kräuterarten. Nicht jede Wiese eignet sich für die Produktion von hochwertigem Heu. Der Pflanzenbewuchs sollte ausreichend nährstoffreich und vielfältig sein, frei von giftigen, dornigen Pflanzen und chemischen Schadstoffen sein. Die gemähten Grünpflanzen werden anschließend getrocknet und entweder lose oder in Form von Ballen gelagert. Bei richtiger Lagerung ist das Heu über Monate hinweg als Allein- oder Zusatz- und Winterfutter für Nutz- und Haustiere nutzbar. Die Heufütterung ist eine natürliche Fütterung. Bei guter Heuqualität ist Heu für Rinder, Ziegen, Schafe, viele Kleintiere und Pferde eine artgerechte Ernährung.

Stroh für Einstreu, Zumischung und Bodendüngung

Stroh im Rundballen nach der Ernte gepresst

Beim Stroh handelt es sich um die ausgedroschenen, trockenen Halme der Wiesenpflanzen und Nutzpflanzen der Felder. Für Nutz- und Haustiere wird Stroh vorwiegend als Einstreu für Ställe, Gehege und Käfige verwendet. Bei der Fütterung können einige Stroharten auch als Beigabe zum Heu und anderen Futtermitteln eingesetzt werden. Die nährstoffarmen Rohfasern sind für Kauen und Verdauung förderlich. Allerdings sollten Strohzusätze nur aus geeignetem, sauberem Stroh bestehen und sparsam verwendet werden. Gut als Futterzusatz lässt sich beispielsweise das Haferstroh verwenden. Darüber hinaus findet Stroh gute Verwendung als Zusatz zum Kompost. Vermischt mit natürlichem Mist wird es zur Bodendüngung eingesetzt. Daher ist auch die Einstreustroh später als Nährstoffquelle für die Wirtschaftsböden weiter verwendbar.

Silage - Gärfutter für Wiederkäuer

Silage zur Fütterung von Nutztieren

Silage ist ein Gärfutter, das ebenfalls aus dem Wiesen- und Feldertrag hergestellt wird. Anders als beim Heu, das offen oder maschinell getrocknet wird, wird das Mähgut für die Silage klein gehäckselt. Aus dem Häckselgut wird die Luft gedrückt und anschließend wird das gehäckselte Mähgut in luftdichte Folien fest eingeschlossen. Bakterien und Pilze haben von außen keinen Zugang. In der Folie vollzieht sich der Gärungsprozess, wobei gewünschte Milchsäurebakterien die Zuckerbestandteile in Milchsäure umwandeln. Damit wird das Mähgut etwas säuerlich und länger haltbar. Vornehmlich wird für die Fütterung von Rindern unter Gras- und Maissilage unterschieden, wobei die Mailssilage besonders nährstoffreich ist. Für Pferde eignet sich jedoch ausgewählte, hochwertige Grassilage. Nach dem Gärprozess ist das Silagefutter besonders lange haltbar und nicht von der Witterung abhängig. Die vorwiegende oder ausschließliche Silagefütterung von Milchrindern hat allerdings zur Folge, dass die Milch sich für bestimmte, insbesondere die lang gereiften, Käsesorten nicht mehr eignet. Nicht in jedem Fall kann also die Silage eine Alternative zur Fütterung mit Heu sein.

Silage im Rundballen