Pflanzenkrankheiten und deren Bekämpfung

Jeder Landwirt muss seine Anbaufläche genau inspizieren, um Krankheiten zeitig zu erkennen.

Wachstumsstörungen, Pilze oder pflanzliche Lebewesen, sowie Insekten können verschiedene Pflanzenkrankheiten verursachen. Um einige Pflanzenkrankheiten zu verhindern, muss auf eine ausreichende Zufuhr von Luft, Wärme, Feuchtigkeit, Licht und Nährstoffen geachtet werden. Bei vielen Krankheiten fehlen lange Zeit die entsprechenden Merkmale, so dass ein Eingreifen dann oftmals nicht mehr möglich ist, wenn die Krankheit erkannt wird. Auffälliger sind dagegen die Krankheiten, welche durch tierische Schädlinge verursacht werden, denn hier gibt es meistens auffällige Beschädigungen an den Pflanzen.

Pflanzliche Schädlinge und Pilze befallen die Pflanzen meistens in großem Maß, so dass die Schädigungen bald sichtbar werden. Je nach der Art des Befalles unterscheidet man zwischen Pilzen, die auf der Oberfläche der Pflanzen entstehen und solchen, welche in das Innere der Pflanzen eindringen. Die epiphyten Pilze, also solche, die auf der Oberfläche entstehen, zehren vom Lebenssaft des befallenen Pflanzenteiles, so dass dieser welkt oder vertrocknet. Die endophyten Pilze, also welche die in die Pflanze eindringen, vermögen den vollständigen Zerfall der Pflanze zu verursachen, da sie das Zellgewebe zerstören.

Pilzbefall erkennen und bekämpfen

Die Pilzkrankheiten entwickeln sich aus einzelnen Sporen, welche mit bloßem Auge gar nicht sichtbar sind. Der Wind verteilt die Sporen dann auch auf die anderen Pflanzen, so dass diese in der Folge ebenfalls vom Pilz befallen werden. Bei feuchtwarmem Wetter keimt die Spore aus und bildet feine Fäden, welche in die Pflanze eindringen, um sich von deren Lebenssaft zu ernähren. Es gibt normalerweise zwei Arten von Pilzsporen, die Sommersporen und die Wintersporen. Während die Sommersporen sofort keimen, überwintern die Wintersporen und keimen erst im kommenden Frühjahr aus. An den Pilzfäden der Wintersporen bilden sich die so genannten Coniden, aus denen sich eine dritte Pilzart entwickeln kann, nämlich die Becherfrüchte. Auf den Pflanzen bilden sich rote Flecken, welche Pilzsporen enthalten, die sich dann weiter ausbreiten.

Pilzkrankheiten können nicht geheilt werden, es kann nur deren Entstehung und Weiterentwicklung behindert werden. Zum einen sollten nur widerstandsfähige Pflanzen angebaut werden. Befallene Pflanzen sollte der Landwirt verbrennen oder mit einem speziellen Pilzgift besprühen. Das Saatgut kann vorbeugend mit einem Pilzgift gebeizt werden, falls häufiger Pilze auftreten. Zur Vorbeugung sollten Unkräuter vom Acker ferngehalten, bzw. frühzeitig entfernt werden. Vor allem Quecken, Löwenzahn, Gänsedistel, Huflattich und Berberitze müssen ausgemerzt werden.

Stoppeln sollten nach der Ernte möglichst bald gestürzt werden, und der Torf sollte vor dem Aufbringen einen mäßig verrotteten Zustand haben, und keinen torfigen. Wichtig ist auch die gute Durchlüftung des Bodens und viel Licht. Düngung ist wichtig, doch sollte auf Natronsalpeter verzichtet werden, da dieser zu einem üppigen Wuchs führt, welcher die Rostbildung begünstigt. Die Bestellung des Feldes sollte frühzeitig erfolgen, denn dann ist das Getreide wesentlich widerstandsfähiger.