Vergiftungen bei Hühnern

Hühner VergiftungenVergiftungen können bei Hühnern immer wieder auftreten. Schädlingsbekämpfungsmittel, Kunstdünger, gebeiztes Getreide und Desinfektionsmittel müssen getrennt gelagert werden. Die Konzentration an Ammoniakdämpfen im Stall kann auf ein vertretbares Niveau gesenkt werden durch ständiges Belüften und Ausmisten des Stalles.

Vergiftungen treten meist auf durch die Aufnahme pflanzlicher Gifte. Mutterkorn im Roggen, Schimmelpilze im Futter, grüne Kartoffeln und Kartoffelkeime können die Verursacher sein. Anzeichen einer Vergiftung sind Krämpfe, Würgen, Erbrechen, Atemnot, Beklommenheit und Taumeln.

Die Heilung bei einer Vergiftung ist schwierig. Zumindest bei akuter Vergiftung verenden die Hühner sehr schnell. Um zu erfahren, woran das Huhn verendet ist, kann es an ein Untersuchungsinstitut geschickt werden. Weitere Vergiftungen können so verhindert werden.

Sonstige Erkrankungen

Blutarmut kann verursacht werden durch hohen Blutverlust, Vitamin-K-Mangel, Ungezieferbefall sowie Magen- und Darmerkrankungen. Abhilfe schafft die Gabe von mehr tierischem Eiweiß durch Milch und Molke sowie von Vitaminen und Spurenelementen.

Brustbeinverkrümmungen werden hervorgerufen durch Vererbung, falsche Ernährung und zu frühes Aufbaumen von Junghühnern auf kantigen Sitzstangen. Mit ausgewogener Ernährung, Zuchtauswahl und Sitzstangen mit einer Breite von 5 cm und abgerundeten Kanten wird Abhilfe geschaffen.

Eierfressen tritt auf, wenn Eier zerbrechen und von Hühnern gefressen werden. Die Hühner gewöhnen sich daran. Durch Kalziummangel wird das Eierfressen begünstigt. Die Eier müssen häufiger eingesammelt werden. Nester müssen ausreichend bereitgestellt werden. Hennen, die nicht vom Eierfressen lassen, sind zu schlachten.

Bei Verletzungen muss die Blutung sofort gestillt und desinfiziert werden. Das Huhn ist aus dem Bestand zu entfernen. Der Tierarzt sollte bei schweren Verletzungen aufgesucht werden.

Die Mauser erfolgt alljährlich und ist keine Krankheit, sondern ein natürlicher Vorgang. Sie dauert über einige Wochen und sollte unterstützt werden mit gutem Futter. Grünfutter und tierisches Eiweiß in Form von Milch und Molke sind reichlich zu geben. Der Befall mit Ungeziefer kann ebenfalls zum Ausfall von Federn führen. Ist die Anzahl der Hähne im Verhältnis zu den Hennen zu groß, werden die Hennen häufiger getreten und verlieren dadurch die Federn.

Eierdefekte und Veränderungen der Eier – Bei den Eiern treten rassenspezifische Unterschiede auf, wie kugelförmige oder langgezogene Eier. Abgeflachte, nierenförmige und kantige Eier dagegen sind unnormal, ebenso wie Schalen, die an einigen Stellen des Eies dicker, an anderen Stellen dünner sind als bei normalen Eiern. Kalkmangel und gestörte Kalkschalendrüsenfunktion sind die Ursache für dünnschalige Eier. Die Folge von Verkalkungsstörungen sind Eier mit rauer Schale und Brucheier. Eine bakterielle Zersetzung führt zu schlecht riechenden Eiern. Das Eiweiß kann auch zersetzt werden durch zu lange Lagerung.

Kropfverstopfungen können in harter oder weicher Form auftreten. Gärt das Futter im Kropf, handelt es sich um einen weichen Kropf. Bei schwer verdaulichem Futter bildet sich ein harter Kropf. Der Kropfinhalt muss herausmassiert werden. Dabei wird das Huhn mit dem Kopf nach unten gehalten. Hilft dies nicht, muss ein Kropfschnitt vom Tierarzt vorgenommen werden.

Missbildungen sind nicht klar zu definieren. Es kann auch ein Fütterungs- oder Erbfehler vorliegen. Die Ursache kann eine latente oder überstandene Infektion sein. Eine äußere Missbildung kann nur durch einen Fachmann klar definiert werden.

Bei der Bauchwassersucht sammelt sich in der Bauchhöhle Wasser an und bläht den Bauch auf. Der Tierarzt führt die Behandlung durch. Für die Diagnose von Gelbsucht, Herzerkrankungen und inneren Krankheiten ist der Tierarzt zu konsultieren.

Struppfedern treten auf bei schlechter Fütterung und Haltung. Sie können auch die Folge von Inzucht sein. Zur Abhilfe muss der Hahn ausgewechselt werden und die Fütterung und die Haltungsbedingungen verbessert.

Entzündungen der Bürzeldrüse können hin und wieder auftreten. Es kommt zu Eiteransammlungen, die entfernt werden müssen. Mit ausgewogener Fütterung, optimaler Haltung und Sauberkeit kann vorgebeugt werden. Chirurgische Maßnahmen sind abzulehnen.