Die Getreideernte | Landwirtschaft und Selbstversorgung

Getreideernte mit dem Mähdrescher

Wenn das Getreide reif ist, stellt sich die Frage nach dem optimalen Zeitpunkt für die Getreideernte. Wenn die Getreidekörner grünlichgelb gefärbt sind, und beim Trocknen extrem schrumpfen, dann ist die Ernte eindeutig zu früh erfolgt. Springen die Körner jedoch bei der kleinsten Berührung gleich aus den Ähren, dann wurde mit der Ernte einfach zu lange gewartet.

Das Korn ist reif, wenn die Nährstoffe von der Pflanze umgewandelt und anschließend wieder an die Getreidekörner abgegeben wurden. Wenn das Wachstum der Pflanzen abgeschlossen ist, verdunsten große Mengen Wasser, so dass der Samen sich sehr leicht von der Pflanze lösen kann. Mit der Ernte wartet der Landwirt jedoch nicht bis zur vollständigen Reife, da die Getreidekörner auch noch nach dem Schnitt nachreifen.

Reifegrad und Trocknung bei Getreide unterscheiden

Getreide in Säcken nach der Ernte

Grundsätzlich kann man zwischen vier Reifegraden unterscheiden: der Milchreife, der Gelbreife, der Vollreife und der Totreife. Der optimale Zeitpunkt für die Ernte wäre somit, wenn die stärksten Halme die Gelbreife erreicht haben. Wenn die Totreife bereits erreicht ist, lässt sich das Korn zwar leichter dreschen, doch fällt dann auch eine Menge Samen aus, da das Korn einfach überreif ist.

Besonders unerwünscht ist der Reifegrad der Notreife, der vor allem in sehr trockenen Sommern auftritt. Wenn nicht genügend Wasser zum Auflösen der Nährstoffe zur Verfügung steht, kann nur eine unzureichende Menge an Nährstoffen in die Körner gelangen. Somit entwickeln sich diese nur mangelhaft und bleiben auch viel zu klein. Eine Notreife kann auch entstehen, wenn zu einseitig mit phosphorsäurehaltigen Düngemitteln gedüngt wurde, und das in großen Mengen.

Optimaler Zeitpunkt für die Getreideernte ermitteln

Stroh auf Schwad gelegt nach der Ernte

Auf den optimalen Erntezeitpunkt haben jedoch auch die Witterung und die zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte einen großen Einfluss. Die Ernte sollte möglichst nicht bei kalter und feuchter Witterung erfolgen. Sollte das Wetter mitspielen, der Landwirt jedoch nicht genügend Helfer zur Verfügung haben, sollte zumindest ein Teil der Ernte eingebracht werden. Wenn die Erntezeit naht, sollten die Landwirt deshalb unbedingt die Wettervorhersage im Auge behalten, um sich für den richtigen Zeitpunkt entscheiden zu können. Bei der Ernte zeigt es sich dann, ob der Landwirt ein gutes Saatgut gewählt hat und es vor Schädlingen weitgehend schützen konnte. Auch eine gute Düngung und Maßnahmen zur Unkrautvernichtung werden sich nun in einer reichlichen Ernte bemerkbar machen.

Die Erträge der besten Pflanzen sollten als Saatgut für die nächste Saison zurückgehalten werden. Die Ernte erfolgt in der Regel mit einer Mähmaschine. Das Korn wird anschließend zusammengebunden, damit es noch nachreifen kann. Das Getreide sollte in der Scheune trocken und geschützt vor Mäusen aufbewahrt werden, das gilt besonders für das Getreide, welches als Saatgut dienen soll. Zu den tierischen Schädlingen gehören die Kornmotte, die Getreidemotte, der schwarze Kornkäfer und der gemeine Brotkäfer, vor welchen das Korn unbedingt zu schützen ist.