Handelsformen und Preise beim Heu

Heu in Ballen und lose

Um Heu in den Handel zu bringen, muss es gut zu transportieren und zu lagern sein. Die üblichen Handelsformen für Heu zur Fütterung von Milchvieh und Pferden sind Rundballen oder Heuquader. Für eine platzsparende Lagerung beim Transport und im Heulager werden mit Ballenpressen verschiedene Größen der Heuballen und Heuquader gepresst. Heute haben sich vielfach die großen Heuballen durchgesetzt. Großproduzenten von Heu bieten in Normgrößen die großen Ballen an. Das Gewicht der Ballen beläuft sich auf bis zu 400 kg je Ballen oder maschinell gepresstem Heuballen.

Ballengröße und Ballengewicht werden durch die jeweilige Heupresse bestimmt. Dabei kommen die kleineren HD Ballen aus der Hochdruckpresse heute seltener in den Handel. Verkauft werden HD Ballen derzeit in der Regel von privaten Anbietern für Hobbyzüchter von wenigen Pferden oder von verschiedenen Kleintieren und andere private Abnehmer. Gepresst werden die kleineren Ballen auch von Betreibern von kleineren Heuwiesen und Weiden, die Überschüsse der eigenen Heuproduktion für den Verkauf anbieten.

Quader wirken für die Lagerung besonders platzsparend. Allerdings ist auch die Versuchung groß, sie zu eng zu lagern. Das kann Probleme beim Ausschwitzen von Feuchtigkeit mit sich bringen. Auch große Heuquader müssen mit ausreichend viel Abstand zu Boden und Wänden gelagert werden, um der Schimmelgefahr zu begegnen. Sowohl Rund- wie auch Quaderballen können liegend oder aufrecht gelagert werden. Bei Rundballen ergibt sich meist allein durch die Form die Bildung von Zwischenräumen. Wand- und Bodenabstand müssen allerdings gesondert bei jeder Art von Heulagerung beachtet werden.

Loses Heu wird hauptsächlich verpackt für Kleintiere in den Handel gebracht. Hier gibt es Abpackungen nach Gewicht in verschiedenen Größen. Da das lose Heu für Haus- und Kleintiere gewöhnlich in übersichtlichen Mengen eingekauft wird, spielen die Transportwege beim Preis hier nicht so eine erhebliche Rolle wie bei einer Großabnahme für die Viehfütterung.

Soll Heu als Winter- und Zusatzfutter eingekauft werden, müssen gewöhnlich große Mengen geordert werden. Hier gilt es, Qualität und Preise zu vergleichen. Es liegt auf der Hand, dass lange Transportwege sich nicht nur auf den Preis niederschlagen, sondern auch auf die ökologische Bilanz. Sofern in der eignen Region und im engeren Umfeld Heu von einer wünschenswerten Qualität gekauft werden kann, ist das insgesamt vorteilhafter. Schwierigkeiten können hier teilweise Pferdehalter haben, die auf besondere Heuqualitäten angewiesen. In dem Fall sollte unbedingt der Eignung für die Pferdefütterung beim Heu Vorrang eingeräumt werden. Das zahlt sich unbedingt aus, auch wenn längere Transportwege in Kauf genommen werden müssen.

In zunehmendem Maß wird heute Bio-Heu angeboten. Auch einige der Großanbieter haben inzwischen Bio-Heu in ihre Angebote aufgenommen. Darüber hinaus wird viel Bio-Heu von Einzelhöfen mit biologischer Landwirtschaft angeboten. Bio-Heu sagt allerdings über die Eignung des Heus für bestimmte Tiere (Wiederkäuer oder Pferde) aus. Kunden müssen sich beim Bio-Heu wie bei allen anderen Heuangeboten über die Nährwertbeschaffenheit genau informieren.

Preisentwicklungen bei Heu

Die Preise von Heu unterliegen teilweise kräftigen Schwankungen. Dabei schlagen sich Preiserhöhungen und Preissenken im Schnitt ziemlich gleich bei den kleinen HD Ballen wie den großen Rund- und Quaderballen nieder. Seit dem Jahr 2010 gab es spürbare Preisanstiege während der Jahre 2011 und 2012 sowie in den Jahren 2015 und 2016. Danach, bzw. dazwischen haben sich die Heupreise wieder durchgehend auf ein günstigeres Niveau abgesenkt. Große Schwankungen bei den Preisen gibt es jedoch auch zwischen den einzelnen deutschen Regionen. Das ist einerseits abhängig von der regionalen Heuproduktion, regionaler Witterung und regionalen Handelsentwicklungen. Während beispielsweise Heu vom ersten Schnitt 2017 je Tonne in Bayern 85 Euro kostete, lag der Preis in Niedersachsen um die 122,50 bis 123 Euro und in Sachsen-Anhalt und Thüringen bei 65 Euro je Tonne.