Das Tiefstreuverfahren und zusätzliche Beleuchtung im Hühnerstall

Einstreu für HühnerDas Tiefstreuverfahren wird heute vielfach empfohlen. Dazu kann man mit dem Ausbringen einer Mist- oder Strohschicht beginnen, die 10 bis 30 cm hoch sein sollte. Auch andere Mischungen sind zur Einstreu geeignet. Sägemehl darf nur aus chemisch unbehandeltem Holz bestehen. Getreideabfälle, Torfersatzstoffe, geschrotete Maiskolben, Laub, Farnkraut, gehäckseltes Heu oder Heublumen können als Einstreu verwendet werden. 

Die Tiefe oder Höhe der ersten Einstreu soll 10 – 15 cm betragen. Die Einstreu sollte nicht zu trocken werden und nicht zu feucht werden. Die Tiefstreu darf beim Zusammenballen in der Hand keine Klumpen bilden. Sie soll dabei feuchtkrümelig zerfallen. Legt man wöchentlich etwas Einstreu auf, wird eine gute Konsistenz erreicht. Die Unterlage muss dazu aufgelockert werden, damit sie belüftet wird. So kann sich ein reges Bodenleben entwickeln. 

Eine Gesamthöhe von 40 cm sollte nicht überschritten werden. Aufgrund des Umwandlungsprozesses erhält man als Endprodukt einen gut gereiften, trockenen Kompost. Die Hühner scharren noch lieber in der Einstreu, wenn man gelegentlich ein Gemisch aus Körnern und Spreu hinzufügt. Diese Art von Einstreu nutzt den Hühnern. Auf der Tiefstreu bilden sich Stoffe, die das Wachstum anregen, z. B. Vitamin B12. Man braucht diese Tiefstreu meist nur einmal im Jahr auszumisten. Dagegen sollte öfter ausgemistet werden, wenn die Unterlage feucht, verschimmelt oder durch Kot verklebt ist. Stehen kein Scharraum und keine Kotgrube zur Verfügung, ist unbedingt wöchentlich auszumisten. So können sich Schadstoffe nicht vermehren und die Hühner nicht infiziert werden.

Will man eine gute Legeleistung erzielen, sollte man zur Verlängerung des Tageslichtes den Stall beleuchten. Auf 12 bis 14 m² Stallgrundfläche ist eine 40-Watt-Glühlampe erforderlich. Sitzstangen und Stallboden sollen gleichmäßig beleuchtet werden. In einer Höhe von 1,8 – 2 m sollen die Lampen angebracht werden, auf keinen Fall niedriger als 1,5 m. Leuchtstoffröhren sind geeignet, da sie stromsparend sind.

Hühner sollten am Tage 13 – 14 Stunden lang Licht haben, natürliches und künstliches Licht zusammengezählt. Die Morgenbeleuchtung ist die einfachste Methode. Die Einschaltung sollte pünktlich und regelmäßig erfolgen, am besten automatisch. Beginn und Ende der Beleuchtungszeit sollten langsam gesteigert bzw. reduziert werden. Die tägliche Differenz zum Vortag sollte nicht mehr als 10 Minuten betragen. Kommt es zu Unterbrechungen oder zum plötzlichen Ende der Beleuchtung, führt dies zu Schädigungen der Hühner, zur Mauser und zum Abfall der Legeleistung. Wer Hühner nicht vorrangig zum Eierlegen hält, sondern aus Freude an einer Rasse, der braucht keine künstliche Beleuchtung nutzen und damit nicht in den Biorhythmus eingreifen. Er kann den Hühnern selbst überlassen, wann sie schlafen oder aufstehen möchten.