Stoffwechsel- und Nährstoffmangelerkrankungen bei Hühnern

Hühner züchtenStoffwechsel- und Nährstoffmangelerkrankungen treten auf infolge falscher und unzulänglicher Ernährung und Bewegungsarmut. Typische Krankheitssymptome sind nicht immer einfach festzustellen. Bei artgerechter Fütterung und Haltung und nicht zu alten Beständen treten diese Erkrankungen selten auf.

Vitaminmangelerkrankungen können verhindert werden durch Fütterung mit ausgewogenem, natürlichem Futter. Vitamine werden vom Körper nicht oder nur unzureichend gebildet und müssen daher über das Futter gegeben werden. Wird nur Weizen gefüttert oder nur Haushaltsabfälle, treten häufig Vitaminmangelerkrankungen auf.

Ein Mangel an Vitamin A äußert sich in Wachstumsstörungen, Atemwegserkrankungen und unvollständiger Durchblutung der Kämme. Mit ausgewogenem Futter und wasserlöslichem Vitamin-A-Konzentrat kann man gegensteuern.

Vitamin-D-Mangel zeigt sich in Rachitis (Gelenkverbiegungen, Beinschwäche, Lähmungserscheinungen, verbogenes Rückgrat, Brustbeinverkrümmung) und schlechte Befiederung. Bereits bei Küken im Alter von ein bis zwei Wochen können die Symptome auftreten. Bei Legehennen treten wie auch bei Kalziummangel Knochenweiche und Knochenbrüchigkeit auf. Mit ausgewogenem Futter und Sonnenlicht kann vorgebeugt werden.

Symptome für Vitamin-E-Mangel sind Lähmungserscheinungen, Blutungen und Krämpfe. Ursachen können zu viel geschroteter Mais, Fischmehl und verdorbenes tierisches Fett sein. Abhilfe schafft der Wechsel zu ausgewogener Ernährung.

Hühner synthetisieren Vitamin C selbst. Bei Mangel wird Vitamin C ins Futter gegeben.

Vitamin-B-Mangel tritt auf bei einseitiger Fütterung und zu wenig ungeschältem Getreide. Er äußert sich in Lähmungserscheinungen, Bewegungsstörungen, Verbiegen von Hals und Kopf, Zehenverkrümmungen und gestörtem Wachstum. Hefe, Milch, ausgewogene Fütterung mit Getreideschrot und Vitamin-B-Präparat schaffen Abhilfe.

Vitamin-H-Mangel führt an federlosen Stellen des Körpers zu Hautschäden. Hefe und ausgewogene Fütterung schaffen Abhilfe.

Stoffwechselerkrankungen bei Hühnern

Perosis verursacht Störungen in Wachstum und Befiederung und führt zu aufgetriebenen Sprunggelenken. Ursachen können schnelles Wachstum und Bewegungsmangel, Manganmangel, Mangel an Zink, Phosphor, Vitamin E, Cholin und Niazin sein, die auf Störungen im Stoffwechsel zurückzuführen sind. Mit ausgewogener Fütterung und ausreichender Bewegung an frischer Luft kann abgeholfen werden.

Gicht kann schon im Kükenalter auftreten. Zu viel eiweißhaltiges Futter führt zu einer Störung der Harnsäureausscheidung durch die Nieren. Bei Vitamin-A-Mangel und zu kaltem und zu wenig Wasser wird Harnsäure in den Gelenken und inneren Organen abgelagert. Abhilfe schaffen ausgewogene Fütterung und genügend Vitamin A.

Knochenweiche tritt auf bei zu wenig Vitamin D3 und Kalzium sowie allgemeinem Mineralstoffmangel. Lahmheit, Knochenbrüche, sinkende Legeleistung, dünne Eierschalen und heller Eidotter sind die Folge. Es kann zu vermehrten Todesfällen kommen. Die ausschließliche Fütterung von Weizen sowie von Küchenabfällen ist die Ursache. Abhilfe kann geschaffen werden wie bei Perosis.

Die Fettsucht (Fettleber-Syndrom) ist die Folge von Bewegungsmangel und zu viel energiereichem Futter. Die Verfettung der Hühner geht einher mit Fetteinlagerungen in der Leber. Stress kann zu einem Leberriss führen. Zur Abhilfe muss die Zusammensetzung des Futters geändert und die Menge reduziert werden. Es muss für mehr Bewegung gesorgt werden.