Die Fütterung der Küken ab der vierten Woche

Küken richtig fütternAb der vierten Woche müssen die Küken nicht öfter als viermal am Tag gefüttert werden. Man kann statt Haferflocken jetzt Getreideflocken füttern. Gekochte Kartoffeln können mit Schrot gemischt werden. Ist genügend frisches Gras vorhanden, braucht weniger Grünfutter gegeben zu werden. Weichgekochte Eier braucht man auch nicht mehr zu füttern.

Ist jedoch der Auslauf nur klein und stehen dort wenig Gras oder andere Gelegenheiten zur Futtersuche zur Verfügung, müssen jedoch kurzgeschnittenes Gras, Salat und Gemüse zusätzlich gegeben werden.

Bei natürlicher Aufzucht im Freien mit einer Glucke treten nur selten Mangelerscheinungen an Vitaminen, Mineralstoffen und anderen lebensnotwendigen Stoffen auf. Die körpereigenen Widerstandskräfte der Küken können sich entwickeln und so die Küken schützen vor den typischen Kükenkrankheiten und vor verschiedenen Virusinfektionen.

Dazu sind Futtertröge und Trinkgefäße regelmäßig zu reinigen. Durch gegorenes und angeschimmeltes Futter entstehen bei Küken und auch bei Hennen Durchfallerkrankungen, die zu schweren Folgeerkrankungen führen können. Damit die Küken genügend Futter bekommen, muss es geschützt werden vor den Alttieren. Die Futterstellen sind voneinander zu trennen. 

Um Annäherungsversuche der älteren Hühner zu vermeiden, stellt man sich dazwischen. Um die Futterstelle kann man eine kleine Umzäunung aus grobmaschigem Draht errichten. Bei kleinen Küken kann ein Drahtkorb über die Futterstelle gestülpt werden. Sinnvoll ist es, Küken und Legehennen zeitlich voneinander getrennt zu füttern. Erwachsene Hennen streifen noch umher, denn sie nehmen die Zeit der Fütterung instinktiv wahr. Ihre Zeit ist dann noch nicht gekommen, sie suchen die Futterstelle noch nicht auf.

Eine Ersatzglucke kommt im Notfall zu Einsatz

Begegnet die Glucke dem Hahn, wird sie stimuliert zu einem frühen Legebeginn. Sie verlässt die Küken deshalb schneller. Dies ist ungünstig für deren Entwicklung. Ein Ausfall der Glucke kann jedoch nie ausgeschlossen werden. Dies ist möglich durch Krankheit oder Tod. Eine führende Ersatzglucke sollte genutzt werden.

Vielleicht steht im Bestand noch eine Glucke zur Verfügung. Wenn man Glück hat, nimmt sie die fremden Küken an. Jedoch kann die fremde Glucke die Küken auch attackieren und ihnen schlimmstenfalls tödliche Verletzungen beibringen. Man kann dem entgegenwirken, indem man die Küken einer brütenden Glucke unterschiebt, kurz vor dem Schlüpfen. Dabei kann der Altersunterschied bis zu vier Wochen ausmachen.

Gibt es keine Ersatzglucke, sollte man eine führende Pute besorgen. Sie schützt und führt noch besser als eine Henne. Der Bruttrieb ist ausgeprägter. Kann man keine Ersatzmutter finden, bleibt nur noch der Weg der künstlichen Aufzucht. Ein Wärmespender ersetzt die Glucke. In den ersten Lebenswochen ist die Wärme wichtig für das Überleben.

Die künstliche Aufzucht

Damit sich die Küken gut entwickeln können, brauchen sie genügend Bewegung. Sie müssen dazu nicht von den größeren Tieren getrennt gehalten werden. Jedoch sollten die Küken im Hühnerstall einen abgetrennten Bereich erhalten, damit sie sich dort ungestört aufhalten, schlafen und fressen können.

Eine Wärmequelle ist lebensnotwendig. Um die Wärmequelle herum wird ein Zaun aus feinem Maschendraht angebracht. So werden die Legehennen vom Kükenareal ausgesperrt. Unter der Wärmequelle sollte der Platz so groß sein, dass die Küken auch den Bereich der konstanten Temperatur verlassen können. Die Temperatur sollte in der ersten Lebenswoche 32 °C betragen und dann schrittweise abgesenkt werden.

Temperaturschwankungen, die im Rahmen bleiben, schaden nicht, sie stärken die Abwehrkräfte. Die Raumtemperatur sollte nicht unter 18 °C fallen. Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 60 und 70 % betragen. Zugluft darf es nicht geben.

Ein Kükenheim ist geeignet für ca. 50 Küken und kann in einem geschlossenen Raum aufgestellt werden. 

Es ist mit einem Rostboden versehen. Der Kot fällt durch die Schlitze in eine Kotschublade. So können die Küken sich nicht infizieren. Ein Infrarotstrahler kann mit einem Dimmer geregelt werden und dient als Wärmequelle.

Eine Woche lang sollte die Temperatur bis zu 4 cm über dem Boden 32 °C betragen. Von Woche zu Woche senkt man sie um 2 °C ab. Ab der fünften Woche beträgt die Temperatur konstant 22 °C.

Ein Stall in der Größe einer Hundehütte mit genügend Lichteinfall ist ebenfalls geeignet. Als Wärmequelle kann man einen Infrarotstrahler nutzen. Ein Infrarot-Dunkelstrahler ist eine reine Wärmelampe. Sie gibt kein Licht ab. So kommen die Küken schneller zur Ruhe. 

Wärmeplatten aus Holz sind gut geeignet als elektrische Glucke. Der Fachhandel bietet Elektro-Aufzuchtstrahler und Heizstäbe an.

Man kann am Verhalten der Küken unter der Wärmequelle erkennen, ob es zu warm für sie ist oder der Luftzug zu stark ist. Halten sich die Küken im Kreis um den äußeren Bereich der Lichtquelle auf, dann ist die Temperatur richtig eingestellt.

Wenn die Küken weit draußen sitzen, ist es ihnen unter der Lampe zu heiß. Sitzen alle Küken in der Mitte dichtgedrängt, dann ist es zu kalt. Sitzen die Küken zusammengedrängt weit außerhalb, herrscht Zugluft.

Haben sich die Küken von der sechsten bis zur achten Woche an die Temperatur von 22 °C gewöhnt, muss der Heizstrahler nur noch sporadisch eingeschaltet werden. Dies braucht nur noch nachts zu sein, bis er nicht mehr eingeschaltet werden muss.

Die Küken sind nun gut befiedert und kommen gut zurecht mit der Raumtemperatur. Sie brauchen nun ein Höchstmaß an Bewegungsfreiheit und können ins Freie. Man kann Schutzzaun und Lampe abbauen und die Küken zu den anderen Hühnern lassen.