Der Kammerjäger und die Schädlingsbekämpfung

Kammerjäger und Schädlingsbekämpfer

Das Wort "Kammerjäger" wird heute gar nicht mehr so gern gehört. Heute reden wir von Schädlingsbekämpfern. Wenn die Menschen das Wort Kammerjäger hören, denken sie gleich daran, dass ein Mann mit einer Gasmaske versehen durch das Haus läuft und mit Gift spritzt. So ist das heute ganz und gar nicht mehr. Der Begriff, der noch aus dem Mittelalter stammt, wird dem vielseitigen und großen Aufgabengebiet keinesfalls gerecht, das dem Schädlingsbekämpfer heute unterliegt. In der modernen Zeit arbeiten die Schädlingsbekämpfer unter anderem in den Bereichen Pflanzenschutz, Gesundheits- und Vorratsschutz und auch im Holz- und Bautenschutz. Ein ganz wichtiger Punkt ist die Vorsorge im Lebensmittelbereich. So werden zum Beispiel sowohl die Produktion als auch der Vertrieb stetig überwacht. Im Jahre 2004 wurde der Beruf des Schädlingsbekämpfers zu einem anerkannten Ausbildungsberuf. Bis dahin konnte man diesen Beruf nur durch eine Umschulung erlangen. Es handelt sich bei dem Beruf des Schädlingsbekämpfers um eine sehr abwechslungsreiche und interessante Tätigkeit. Man ist sehr viel mit dem Auto unterwegs, da man Kundenbesuche tätigen muss. Es müssen wichtige Entscheidungen getroffen werden und man muss mit dem Kunden Beratungsgespräche führen. Nur 30 Prozent des Tätigkeitsfeldes bestehen aus praktischen Anwendungen. Es kann sein, dass der Schädlingsbekämpfer morgens in einer Bäckerei unterwegs ist, vormittags dann eine Brauerei kontrolliert und am Nachmittag dann ein Beratungsgespräch in einer Klinik führt. Die Kleidung im Dienst ist ganz normale Kleidung und ein Großteil der Arbeit kann am PC bzw. dem Laptop durchgeführt werden.

Manchmal auch traditionelle Schädlingsbekämpfung

Natürlich gibt es auch immer wieder einmal traditionelle Dinge zu tun. So muss ein Schädlingsbekämpfer durchaus auch mal Ratten oder Mäuse in Privathaushalten entfernen. Im Sommer gibt es des Öfteren Wespen zu bekämpfen oder auch in alten Bauten werden sie benötigt, wenn diese einer Sanierung unterzogen werden sollen, hier muss die Holzkonstruktion geschützt werden. Hier muss der Schädlingsbekämpfer die Wahl für das am wenigsten schädlichen Mittel treffen. Heutzutage wird auf keinen Fall mehr mit chemischen Keulen gearbeitet. Für einen Schädlingsbekämpfer ist jeder Tag anders.

Es gibt weder Langeweile noch Routine. Schädlingsbekämpfer arbeiten für Betriebe, Privathaushalte und in Kliniken. Es gibt viele Kleinaufträge, bei denen Ratten, Tauben, Kakerlaken, Mäuse, Wespen oder Motten bekämpft werden sollen. Zur Taubenabwehr werden in der Regel Netze aufgespannt, damit die Tauben fernbleiben. Wird der Schädlingsbekämpfer wegen Ratten geholt, so muss er erst einmal den Bereich inspizieren, um festzustellen, ob Rattenbauten vorhanden sind. Als nächster Schritt werden Köderboxen aufgestellt.

Der moderne Schädlingsbekämpfer

Moderne Schädlingsbkämpfer und KammerjägerDer Begriff Schädlingsbekämpfer ist deutlich besser als der alte Begriff Kammerjäger. Der neue Begriff kann wesentlich besser ausdrücken, wie groß das Tätigkeitsspektrum des Schädlingsbekämpfers ist. Ein Schädlingsbekämpfer bietet unterschiedliche Leistungen an. Da geht es um die allgemeine Schädlingsbekämpfung. Als zweiter wichtiger Teil sind das Hygienemanagement und der Hygieneservice zu nennen. Er führt außerdem Desinfektionen durch. Tauben-und Marderabwehr gehören ebenso zu seinem umfassenden Tätigkeitsfeld. Der Schädlingsbekämpfer führt außerdem noch Holz- und Bautenschutz durch. Es ist Fachmann für Schädlingsbekämpfungsmittel und Pflanzenschutz. Es ist sowohl auf die Jagd mit Fanggeräten spezialisiert, wie auch auf den Wespennotdienst.

Es gibt Tiere, die die Gesundheit und auch das Wohlbefinden gefährden bzw. die Nahrung verderben können. Hierzu zählen auf jeden Fall Mäuse, Ratten, Kakerlaken, Lebensmittelmotten, Flöhe, Wanzen und Ameisen. Andere Tiere wie Kleidermotten oder der Teppichkäfer hingegen zerstören Kleidung und auch andere Materialien. Treten diese Tiere auffällig auf, so müssen sie bekämpft werden, aber wichtiger ist, dass man sich bereits zuvor mit der Vorbeugung bzw. der ständigen Kontrolle beschäftigt.

Zunächst wird eine Befallsanalyse durchgeführt. Der Schädling wird identifiziert und es wird versucht, die Ursache für den Befall zu ermitteln. Dies geschieht in der Regel durch die Besichtigung des Objektes. Dann wird die Bekämpfung geplant und umgesetzt und der Befall getilgt. Eine Nachkontrolle ist auch auf jeden Fall wichtig. Dazu gehören die Tilgungskontrolle und auch die Planung und Beratung bzgl. einer Vorbeugung, die durch bauliche Veränderungen durchgeführt werden kann. Weiterhin hat man auch durch organisatorische Veränderungen vorbeugend agieren. Die Schädlingsbekämpfer von heute können außerdem eine Art Frühwarn-System installieren. Diese Maßnahmen nennt man Monitoring.