Die Gänsezucht | Aufzucht, Haltung, Pflege

Gänsezucht auf dem Bauernhof

Bei der Gänsezucht ist vor allem auf ein gutes Körpergewicht, gutes Fleisch und ordentlich Fettansatz zu achten. Die Rasse sollte zudem schnellwüchsig und robust sein, um einen guten Ertrag zu erzielen. Die Gänse legen kaum Eier, doch steht bei der Gänsezucht ohnehin der Fleischertrag im Vordergrund. Gänse können zur Zucht verwendet werden, solange sie Eier legen. Das beste Alter zur Zucht haben die Tiere, sobald sie zwei Jahre alt sind. 

Bei den Gänsen unterscheidet man zwischen mittelschweren und schweren Rassen. Bei schweren Rassen sollten auf einen Gänserich etwa fünf Gänse kommen, bei mittelschweren Rassen können acht Gänse zusammen mit einem Gänserich gehalten werden. Die Tiere paaren sich im Januar, in manchen Fällen sogar schon im Dezember. Deshalb sollt die Herde bereits im Herbst zusammengestellt werden.

Junge Gänse beim grasen

Wenn man die Gans brüten lässt, sollte das Brutnest möglichst in Form einer Vertiefung in der Erde angelegt werden. Wenn mehrere Gänse in einem Raum brüten, muss unbedingt dafür gesorgt weden, dass die Tiere sich nicht gegenseitig stören oder sogar beißen. Das Futter und das Wasser sollten so im Raum aufgestellt werden, dass die Gans das Nest verlassen muss. Der Brutraum muss gründlich saubergehalten werden, auch Ratten, Igel und Mäuse müssen unbedingt ferngehalten werden. 

Bei den Gänsen beträgt die Brutzeit etwa 28 bis 30 Tage, in einigen Fällen auch etwas länger. Wenn das letzte Ei ausgebrütet ist, sollte das Nest gereinigt und die Küken wieder der Mutter übergeben werden. Die Gössel, wie man die Jungtiere nennt, müssen auch erst nach 24 bis 48 Stunden gefüttert werden, anfangs mit Grün- und Weichfutter. Einige Zeit später werden dann auch gequellte Körner gereicht. Die Tiere sollten auch groben Sand, Grit und frisches Wasser zur freien Verfügung haben.

In den ersten Wochen sind die Tiere von Wasser fernzuhalten, erst dann können sie unbesorgt im Wasser schwimmen. Es ist auch für den Landwirt leichter, wenn die Tiere tagsüber auf einer Wiese gehalten werden können, da sie sich dann hauptsächlich vom Grünfutter ernähren. Nur abends wird dann etwas Körnerfutter im Stall gereicht. Zuviel Körnerfutter sollten die Gänse nicht erhalten, da sie sonst schnell verfetten und sich die Knochen mangelhaft entwickeln. 

In den ersten Wochen sollte der Freilauf unter Aufsicht erfolgen, da die Tiere sich nicht wieder selbst umdrehen können, wenn sie auf den Rücken gefallen sind. Sie sollten auch keiner allzu großen Hitze ausgesetzt und auf keinen Fall getrieben werden, da sie sich sonst leicht verletzen können. Der Stall sollte mit vegitterten Lüftungsöffnungen versehen und groß genug sein, denn die Tiere benötigen viel frische Luft und Bewegung.