Kalkdünger in der Landwirtschaft

Kalkdünger im Gemüseanbau

Der richte Gehalt und entsprechende
Gabe von Kalkdünger spilet im
Gemüseanbau eine wichtige Rolle.

Die Wichtigkeit des Kalkes für den Ackerboden ist schon seit langem bekannt. Der Kalk hat eine physikalische und eine chemische Wirkung auf den Boden und ist in der Landwirtschaft unverzichtbar. Humus wird vom Kalk sehr schnell zersetzt, so dass Stickstoff erst in Ammoniak und dieser anschließend in salpetersaure Salze umgewandelt werden kann. Der Boden benötigt daher genügend Humusstoff, so dass eine Düngung mit Stallmist unerlässlich ist. Kalk schließt auch die mineralischen Stoff im Ackerboden auf, was den Pflanzen zugute kommt. Der Boden wird vom Kalk entsäuert und erwärmt, giftiges Eisen wird umgewandelt und fester, schwerer Boden wird aufgelockert. Der hohe Kalkgehalt in den Pflanzen kommt anschließend dem Vieh zugute, welches den im Futter enthaltenen Kalk fürs Wachstum benötigt.

Kalk ist für alle Böden gleichermaßen wichtig, besonders jedoch für Moorgebiete, Wiesen und Weiden. Vor allem Wicken, Bohnen und alle Kleearten verlangen viel Kalk, außerdem Raps, Tabak und Rüben. Doch Kalk ist nicht gleich Kalk, denn es gibt verschiedene Arten, die sich in ihrer Wirksamkeit unterscheiden, denn einige sind leicht, andere dagegen schwer löslich. Für die Düngung wird vor allem gebrannter Kalk verwendet, welcher durch das Brennen von Kalksteinen oder kohlensauren Kalkes entsteht. Wenn der gebrannte Kalk mit Wasser befeuchtet wird, erhält man Staubkalk, der jedoch unmittelbar angewandt werden sollte, da er ansonsten wieder zu kohlesaurem Kalk wird. Weniger wirksam ist die Asche des Kalkofens, der so genannte Abfallkalk.

Kalkdünger aus verschiedenen Quellen

Natürlicher Kalkdünger

Muscheln sind als Kalklieferant,
auch in der Tierhaltung sehr bekannt.

Auch Reinigungskalk aus Gasanlagen kann zur Düngung verwendet werden, allerdings muss er länger lagern, damit einige Bestandteile ihre schädliche Wirkung verlieren. Ebefalls Verwendung findet der Abfallkalk aus gewerblichen Betrieben und der Scheideschlamm aus Zuckerfabriken. Die Kalksteinmehle im Handel eignen sich nur bedingt als Kalkdünger, da es sich um kohlensaure Kalke handelt.

Mergel ist eine Mischung aus kohlensaurem Kalk und Ton, dessen Wert vor allem von dem Gehalt an Kalk abhängt. Er ist nur dem Düngen mit Kalk vorzuziehen, wenn sich durch seinen Einsatz die Bodenart wesentlich verbessern lässt. Mergel aus dem Handel eignet sich vor allem für leichten, trockenen Boden . Die Frage, ob lieber Mergeln oder Kalken, ist meistens auch einen Kostenfrage.

Tipp Für Sie! In früheren Zeiten wurde auch Gips oder schwefelsaurer Kalk zur Düngung verwendet, sie wurden jedoch von zahlreichen Handesprodukten weitgehend vom Markt verdrängt. Wenn Gips günstig zu erhalten ist, kann er auch als Dünger eingesetzt werden, denn er enthält auch Schwefelsäure, welcher die Salpeterbildung fördert.
 
Kalkdüngemitel und Kartoffelanbau

Vor dem Kartoffelanbau werden
die Böden auf Kalkgehalt untersucht.

Vor der Kalkdüngung sollte der Boden entwässert werden, die Aufbringung darf nur bei trockenem Boden erfolgen. Das Kalken erfolgt am besten im Herbst, je nach Zustand des Bodens jedoch auch im Sommer oder im Frühjahr. Die Menge des Kalkdünger hängt wesentlich von der Bodenbeschaffenheit und dem natürlichen Kalkgehalt ab. Wenn regelmäßig mit Kalk gedüngt wird, kann die Menge geringer sein, Moorböden benötigen dagegen relativ viel Kalkünger. Eine Untersuchung des Bodens kann bei der Ermittlung des Bedarfs helfen. Kalk sollte niemals direkt mit Stalldünger angewendet werden, um einem Stickstoffverlust vorzubeugen. Der Kalkdünger sollte erst in den Boden gebracht werden, bevor der Stallmist dann untergepflügt wird.