Pflege des Weinberges | Pflanzenschutz, Ernte, Verarbeitung

Die Pflege eines Weinberges erfordert verschiedene Arbeiten wie das Jäten von Unkraut, den Schnitt und das Anpfählen der Stöcke, das Behacken des Bodens, das Aufbinden der Reben im Sommer, den Sommerschnitt und die Bekämpfung von Schädlingen. 
Möglichst frühzeitig im Frühjahr sollte das Anpfählen erfolgen, noch vor dem Behacken des Bodens, aber erst nach dem Beschneiden. 
Als Bindematerialien werden Weide, Bast oder Stroh verwendet. Damit der Boden nicht festgetreten wird, sollte diese Arbeit bei trockener Witterung durchgeführt werden. 

Wenn keine Nachtfröste mehr vorkommen, sollten die Weinberge zum ersten Mal behackt werden. Wird es allerdings zu früh ausgeführt, wenn die Witterung noch zu warm ist, können erneut Triebe entstehen, die dann vom Frost vernichtet werden. Bei Frost sollte der Boden nicht behackt werden, weil es zum einen schwerer geht und weil man zum anderen die Wurzeln leicht beschädigen kann. 
Zum zweiten Mal wird dann nach der Blüte gehackt und, falls notwendig, noch einmal nach dem Ausgeizen. Wichtig ist, dass man das Holz und die Augen der Pflanzen beim Behacken nicht beschädigt. 
Der Boden sollte tief genug gelockert werden, ohne dabei die Wurzeln zu verletzen. Bei schwerem, bindigem Boden können leicht Risse und Höhlungen entstehen, so dass die Weinstöcke nach und nach austrocknen.

Die Qualität des Weines hängt vor allem von der Zeit und der Art der Traubenlese ab. Wenn der Herbst sehr mild und sonnig ist, wird der Zuckergehalt der Trauben merklich zunehmen. Der geeignete Erntezeitpunkt ist gekommen, wenn die Früchte groß und süß sind, wenn die Haut durchsichtig und zart ist, wenn der Stil langsam braun wird und die Blätter gelbtrocken werden. Mit der Ernte sollte man so lange wie möglich warten, da sich der höhere Zuckergehalt auch auf den Alkoholgehalt des Weines auswirkt. Damit der Wein einen guten Geschmack erhält, sollten faule Trauben unbedingt aussortiert werden. 

Die Reben müssen im Winter ausreichend vor Kälte und Frost geschützt werden. Hierzu kann Tannenreisig oder Stroh verwendet werden, auf jeden Fall sollte der Weinstock zusammengebunden werden. Weinstöcke sollten nicht nur mit Stallmist, sondern auch mit Handelsdüngern gedüngt werden. Eine Stickstoffdüngung kann ebenso Sinn machen, wie eine Zufuhr von Phosphorsäure, Kali, schwefelsaurem Ammoniak.