Die Fenster und das Licht im Hühnerstall

Fenster und Lüftung im HühnerstallEbenso wie der Sauerstoff muss das Licht ungehindert in den Stall gelangen können.  Sonnenlicht ist kostenlos und fördert das Wohlbefinden, daher ist es dem künstlichen Licht vorzuziehen. Jedoch wird auch elektrisches Licht zusätzlich benötigt. So kann man abends im Dunkeln kontrollieren, ob sich alle Hühner im Stall befinden. Für Reparaturarbeiten und das Säubern des Stalles kann man elektrisches Licht benötigen.

Licht wirkt sich auf die Legeleistung aus. Ein Wintergarten, der am Stallgebäude angebracht wird, ist optimal. So kann Sonnenlicht an den Seiten und von oben einstrahlen. Stört es die Hühner, können sie schattige Bereiche im Hühnerstall   aufsuchen. Da dort keine Sonnenstrahlen hingelangen, die die Keime abtöten, kommt es bei Hühnern, die sich dort gern aufhalten, häufiger zu Infektionen. Daher ist es wichtig, im Schattenbereich auf besondere Sauberkeit zu achten.

Einige Experten befürworten eine Größe für die Fensterfläche von 1/3 der Bodenfläche. Andere halten 1/15 bis 1/10 der Bodenfläche für ausreichend. Die Fenster sollten nach Osten bis Süden ausgerichtet sein, da der Stall sonst im Sommer zu heiß wird. Ist dies nicht möglich, können die Fenster größer angelegt werden oder man muss den Hühnern besonders viel Freigang gewähren. Die Fenster sollten tief nach unten reichen. So gelangt genügend Sonnenlicht in den vorderen Bereich des Stalles. Der Abstand der Fensterunterkante zum Boden sollte mindestens 40 cm betragen. So bekommen die Hühner keine Zugluft und können die Fensterscheiben nicht beschädigen.

Nach Möglichkeit sollte sich das Fenster öffnen lassen. Die Durchlüftung ist besser als bei einer Lüftungsklappe. Schiebefenster sind Klappfenstern vorzuziehen. Ein Klappfenster sollte nach außen geöffnet werden, da die Hühner es sonst als Sitzgelegenheit nutzen und mit ihrem Kot verschmutzen.  Zur Wärmedämmung sollten im Winter Klappläden angebracht werden. Besonders geeignet sind Isolierglasfenster. Auch Doppelglasscheiben halten Kälte ab. Da sie kaum vereisen, ist die Luftfeuchtigkeit im Stall niedriger. Über die gesamte Fensterfläche sollte ein engmaschiges Drahtgeflecht angebracht werden. So können Mäuse, Ratten und Raubtiere nicht eindringen.

Einfaches Fensterglas genügt. Bei Ställen, in die wenig Sonnenlicht eindringen kann und für Hühner, die zu wenig Auslauf im Freien haben, kann Spezialglas verwendet werden, das die ultraviolette Strahlung durchlässt. Die ultraviolette Strahlung ist notwendig für die Bildung des Vitamins D3. Bekommen die Hühner zu wenig Sonnenlicht, kann man ihnen Futter geben, dem dieses Vitamin beigemischt ist. Die Stallfenster sind regelmäßig zu reinigen, damit die Funktionsfähigkeit erhalten bleibt, aber auch aus hygienischen Gründen. Günstig ist es, wenn im Sommer einige Fenster ausgehängt werden können.

Die Tür und Schlupfloch

Die Tür sollte nach außen zu öffnen sein, da bei einer nach innen zu öffnenden Tür Küken oder Hühner leicht eingeklemmt werden könnten. Es würde im Stallinneren dadurch auch zu viel Platz verloren gehen. Die Tür sollte mindestens 1,90 m hoch und 0,90 m breit sein. So kann man gut mit einem Schubkarren in den Stall fahren zum Ausmisten. Für Hühnerställe, die nur so groß sind wie eine große Hundehütte, sollte man eine Front abnehmen bzw. aufklappen können, um auszumisten und die Eier zu entnehmen.

Nach Möglichkeit sollte die Tür von außerhalb des Auslaufs erreichbar sein. Sie kann hergestellt werden aus überlappenden Brettern oder Nut-und-Feder-Brettern. Sie sollte isoliert werden und gedoppelt ausgeführt werden. Sie muss dicht sein und gut schließen. Abschließbar sollte sie sein und in geöffnetem Zustand mit einem Haken an der Wand befestigt werden können. An einem stabilen Türrahmen soll sie aufgehängt werden.

Am Eingang sollte eine Schwelle angebracht sein, die sich leicht entfernen lässt. Wenn es möglich ist, sollte zusätzlich eine aus einem einfachen Rahmen bestehende Innentür angebracht werden, die mit engem Drahtgeflecht bespannt wird. So können, wenn die Tür geöffnet ist, zusätzlich Licht und Frischluft in den Stall einfallen. Im unteren Türbereich sollte ein Brett angebracht werden, es verhindert Bodenzug.

Damit die Hühner am Tage jederzeit den Stall betreten und wieder verlassen können, ist ein Schlupfloch erforderlich. Günstig ist es 50 cm über dem Erdboden, mit einer kleinen Hühnerleiter versehen. Höher sollte es nicht angelegt werden, da Hühner keine steilen Hühnerleitern mögen. Es sollte etwa 30 cm breit und 40 cm hoch sein. Große Hühnerrassen benötigen ein größeres Schlupfloch. Bei großen Beständen sollten mehrere Schlupflöcher angebracht werden. Um Zugluft zu verhindern, sollte sich das Schlupfloch nicht gegenüber den Fenstern oder der Tür befinden.

Außen an der Öffnung sollte ein Windfang angebracht werden in Form eines Pultdaches, das auf zwei Brettern aufliegt. Eine kleine Holztür kann an den Windfang angebracht werden. Schieber nach oben sollten nicht angebracht werden, da sie herunterfallen können und es zu Verletzungen der Hühner kommen kann. Der Handel bietet automatische Stallöffner an, die mittels einer Zeitschaltuhr oder eines Lichtsensors geöffnet werden können.

Man kann auch selbst einen Schieber mit Selbstöffner bauen. Im unteren Bereich des Schiebers befindet sich ein Kästchen, was mit Körnern gefüllt wird. Im oberen Bereich wird eine Schnur angebracht, die an den Seiten über Rollen verläuft und deren Enden mit Steinen versehen werden. Dabei muss das Gewicht der Körner größer als das der Steine sein. Die Hühner fressen morgens die Körner, der Stein senkt sich, die Klappe öffnet sich. Man sollte jedoch beachten, dass Marder und Fuchs am Morgen aktiv sind. Daher ist eine Selbstöffnung nur geeignet, wenn der Auslauf nach oben mit Draht abgeschlossen ist.