Was versteht man unter biologischem Pflanzenschutz?

Biologischer Pflanzenschutz

Wenn man natürliche und biologische Vorgänge nutzt, um ein Wachstum der Pflanzen zu fördern, die widerstandsfähiger gegen Krankheiten zu machen oder um Schädlinge zu reduzieren, dann sprechen wir von biologischem Pflanzenschutz. Die biologischen Pflanzenschutzmittel sind im Vormarsch, weil sie mehr Vorteile gegenüber ihren chemischen Konkurrenten bieten. Sie sind für Mensch und Umwelt völlig unbedenklich und können aus diesem Grunde auch ruhigen Gewissens eingesetzt werden.

Ein weiterer Vorteil von biologischen Pflanzenschutzmitteln besteht darin, dass das Ergebnis sehr lang vorhält. Diese biologischen Mittel benötigen nur einen Einsatz und schützen dann jahrelang den Pflanzenbestand. In der Landwirtschaft, wie im Gartenbau und ebenso in der Forstwirtschaft gibt es immer mehr Betriebe, die komplett auf den Einsatz chemischer Mittel verzichten, und haben trotzdem große Erfolge mit den biologischen Präparaten. Der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel ist gesetzlich sehr streng geregelt, weil zu große Gefahren für Mensch und Umwelt bestehen. Auch diese Tatsache ist einer der Gründe, warum der Einsatz biologischer Mittel immer populärer wird.

Die biologische Schädlingsbekämpfung

Es werden nicht nur natürliche Strategien von Pflanzen genutzt, die sich ohnehin schon vor Krankheiten schützen, sondern außerdem werden sogenannte Nützlinge eingesetzt. Diese Nützlinge sind ein wichtiger Teil des biologischen Pflanzenschutzes. Schädlinge in der Landwirtschaft sind Tiere, die Pflanzen schädigen, in Massen auftreten und sich sehr schnell vermehren. So entsteht wirtschaftlicher Schaden an den Nutzpflanzen. Die Schädlinge werden öfter zum Problem, wenn natürlich Fressfeinde fehlen, dadurch, dass die Artenvielfalt durch Menschenhand verringert wurde. Die biologische Schädlingsbekämpfung hat sich dies nun zum Nutzen gemacht und so werden die Fressfeinde der Schädlinge, hier die Nützlinge, gezielt in der Landwirtschaft eingesetzt, damit die Anzahl der Schädlinge reduziert wird.

Eine Tatsache spielt dem biologischen Pflanzenschutz hier in die Hände, nämlich dass der Wirkungsgrad, den der Einsatz von Nützlingen bringt, mit der Dichte der Schädlinge ansteigt. Die Nützlinge können außerdem eine Zeit ohne jegliche Nahrung überleben. Das hat zur Folge, dass die biologische Schädlingsbekämpfung über Jahre wirksam ist. Das ist bei dem Einsatz chemischer Mittel keinesfalls möglich.

Pflanzenschutz im Ackerbau

Wir alle haben schon einmal die Engerlinge gesehen, die unter Rasenflächen abgelegt werden. Diese Engerlinge gelten allgemein als Schädlinge, da sie nach dem Schlüpfen damit beginnen, die Graswurzeln zu fressen und somit den Rasen zerstören. Der Rasen wird gelb und kann ganz leicht vom Boden abgerollt werden. Gegen diese Engerlinge kann man in der biologischen Schädlingsbekämpfung nun Fadenwürmer einsetzen. Auch diese Fadenwürmer leben im Boden, ebenso wie die Engerlinge. Die Fadenwürmer sind in diesem Falle Nützlinge, die in die Engerlinge eindringen und sie abtöten. Sie haben die Eigenschaft, sich in den toten Engerlingen fortzupflanzen.  Und so werden noch weitere Engerlinge infiziert und die Plage hat ein Ende. Es handelt sich bei diesem Beispiel um eine Räuber-Beute-Beziehung, die sehr leicht zu praktizieren ist und großen Nutzen bietet.