Was tun bei Befall von einem Marder?

Marder und Marderschreck
© Horst Schmidt Fotolia

Sie sehen eigentlich sehr possierlich aus mit ihren schlanken, langen Körpern, den hundeähnlichen Köpfen und kleinen Ohren, die Marder. Dennoch sind sie in nächster Nähe von Haus und Hof nicht gern gesehen. Die kleinen Raubtiere können nämlich mehr als lästig werden.

Wer schon einmal mit einem Marder unter einem Dach leben musste oder gar eine ganze Familie von Mardern über sich auf dem Dachboden hatte, weiß ein Lied davon zu singen. Die dämmerungsaktiven Tiere machen viel Lärm, verbreiten unangenehmen Geruch und nagen alle möglichen Dinge.

Eine besondere Vorliebe bringen sie dabei Elektrokabeln entgegen, was weder im Haus noch im Motorraum des Autos willkommen ist. Beginnt das kleine Raubtier dann auch noch Hühner und Kaninchen zu jagen, dürfte es für ihn mit dem Spaß auf dem Hof und im Haus wohl vorbei sein. Allerdings sind der Jagd auf den Marder strenge Grenzen gesetzt.

Besonderer Naturschutz für Marder in Deutschland

In Deutschland zählt der Marder zu den sehr bedrohten Tieren. Daher steht er unter ganz besonderem Schutz. Es ist bei Strafe untersagt, einen Marder zu töten.

Das kann Bußgelder von fünfstelligen Beträgen zur Folge haben. Für das Aufstellen von Lebendfallen für die Tiere gilt, dass diese im Rahmen des Tierschutzes ständig zu kontrollieren sind, damit die Tiere darin nicht elend verenden. Neben diesem Zeitaufwand ist es ausgesprochen schwierig in einer solchen Falle einen Marder zu fangen. Hinzu kommt die nächste Hürde, nämlich dass der gefangene Marder in einer Entfernung von zumindest 40 km und ausschließlich durch das jeweils dort verantwortliche Forstamt auszusetzen ist.

Nach einem gangbaren Weg klingt das nicht. Es gibt aber Möglichkeiten, dem Marder das Einnisten im Haus zu vergällen und ihn von Kleintierställen und Kleintiergehegen fernzuhalten.

Das hält den Marder fern

Mardervergrämmung um Schäden zu vermeiden

Um Junge aufzuziehen oder als Einzelgänger ein Zuhause zu suchen, bevorzugt der Marder angenehme Plätze. Dachböden erscheinen ihm oft gemütlich. Man kann den Dachboden aber möglichst ungemütlich gestalten. Sind Dinge, die hier gelagert werden in dicht verschlossenen Kästen und Behältern, eventuell sogar aus Metall und Aluminium verpackt, wirkt das wenig einladend.

Böden, die regelmäßig mit Essig gewischt werden, sind ebenfalls nicht einladend. Türen und Fenster sollten geschlossen gehalten, Ritzen und Zugangsmöglichkeiten für die Tiere abgedichtet werden. Hat ein Marderweibchen gerade geworfen, sollte wohl oder übel abgewartet werden bis es mit den Jungen den Dachboden verlassen kann. Sonst könnten Jungtiere hilflos zurückbleiben.

Wird ein Marder gesichtet, hilft ein Vergrämungsmittel. Wie der Name sagt, ist das kein tödliches oder schädliches Gift, sondern ein Mittel, das der Marder verabscheut und Reißaus nimmt. Gehege und Ställe für Kleintiere sollten mit dichten Drahtgittern gesichert werden, die mit Metallfassungen und möglichst nicht mit Holz verbunden sind. Bei Freigehegen sollten die Schutzzäune tief in den Boden eingelassen und gut befestigt sein.