Jauche als Düngemittel im Ackerbau

Jauche von Rindern

Die Jauche von Tieren ist und
bleibt ein wichtiges Düngemittel

Jauche und Fäkalien sind sehr gute natürliche Düngemittel, denn der Urin der Tiere enthält viel Kali und Stickstoff. Gerade in Süddeutschland wird meistens Jauche als Dünger verwendet, da hier die Gewinnung von Grünfutter im Vordergrund steht. Der Jauche wird häufig noch Superphosphat zugesetzt, und sie wird dann nach dedem Schnitt gleichmäßig auf dem Grasland verteilt. Jauche eignet sich auch hervorragend zur Düngung von Gemüse- und Rübenfeldern. Es empfiehlt sich eine Düngung bei Regenwetter, da dann der Stickstoffverlust am geringsten ist, so dass die Wirksamkeit erhöht wird. Außerdem kann sich die Jauche auf einem feuchten Boden wesentlich besser verteilen.

Güllewagen oder Anhänger

Mit Jauchbehältern bringen Bauern
diesen organischen Dünger auf den Acker.

Jauche als organischer Dünger im Ackerbau

Wenn Jauche aufbewahrt wird, sollte dies möglichst getrennt vom Stallmist und einigermaßen luftdicht erfolgen. Am besten wird die Jauche in Gruben aufgefangen, wo sie mit einem Schwimmdeckel luftdicht verschlossen wird. Auf diese Weise kann ein hoher Gehalt an Stickstoff erhalten werden, was sich sehr positiv auf die Düngung des Ackerbodens auswirkt. Damit der Verlust von Stickstoff auch während der Verteilung auf dem Feld vermieden wird, gibt es spezielle Jauchewagen mit Auslaufröhren.

Jauche als Dünger im Getreideanbau

Oft wird gleich nach der Ernte
Gülle und Jauche ausgefahren.

Fäkalien werden auch bereits seit langer Zeit als natürlicher Dünger eingesetzt. Dabei hängt die Zeit der Düngung und die erforderliche Menge ganz von der anzubauenden Pflanze ab. In der Regel werden rund 20 Kubikmeter Fäkalienflüssigkeit auf einen Hektar Land aufgebracht. Wird auf die Düngung mit Stallmist verzichtet, kann eine Düngung mit Fäkalien im Winter nochmals wiederholt werden. Leider enthalten Fäkalien nur sehr wenig Kali und Phosphor, so dass die Vorfrucht mit Kali und Phosphorsäure gedüngt werden sollte, um diesen Mangel auszugleichen. Felder auf denen Winterhalmfrüchte angebaut werden, sollten möglichst im Frühjahr gedüngt werden, Felder mit Sommerhalmfrüchten dagegen vom Herbst bis zum Frühjahr. Wiesen sollten einmal im Frühjahr und dann erneut nach dem ersten Schnitt gedüngt werden.

Die Jauche kann entweder in flüssigem Zustand mit einem Jauchewagen aufgebracht werden, oder, falls mit Torfmull vermischt, kann sie ausgestreut werden. Da die Verwendung von Jauche und Fäkalien zu einer massenhaften Vermehrung von Unkraut führt, sollten zudem Hackfrüchte angebaut werden, welche das Unkraut in Zaum halten. Durch eine zusätzliche Kalkung des Bodens wird eine Versauerung und Verkrustung verhindert. Inzwischen gibt es auch Handelsdünger, die aus Fäkalien hergestellt werden. Jauche und Fäkalien fördern erwiesenermaßen das Wachstum der Pflanzen, doch jeder Landwirt muss durch Versuchen selbst herausfinden, welche Menge und welche Art des Düngers seinem Ackerboden am besten bekommt.