Pestizide - Schädlingsbekämpfung auf dem Bauernhof

Pestizide nennen wir chemische Mittel, die zur Bekämpfung oder zum Schutz vor Insekten, vor Unkraut und Pilzbefall und auch vor Nagetieren eingesetzt werden. Je nach Einsatz nennen sich die Pestizide unterschiedlich. Pestizide, die gegen Insekten eingesetzt werden, nennen wir Insektizide, gegen Unkräuter und Pilze heißen sie Herbizide bzw. Fungizide und zum Schutz vor Nagetieren benutzt man Rodentizide. Die Schädlingsbekämpfung in Europa ist oft problematisch und hängt sowohl vom Klima als auch von der Art des Bodens und noch einigen anderen Faktoren ab. Dadurch, dass Pestizide zum Einsatz kommen, ist die Produktion landschaftlicher Produkte in großen Mengen und auch die Produktion von Rohmaterial ermöglicht und das in einem akzeptablen finanziellen Rahmen.

Die Produktion von Früchten, Gemüsepflanzen und Cerealien hat in den letzten Jahren zugenommen und das hat man dem Einsatz von chemischen Pestiziden zu verdanken. Sowohl die Landwirte als Erzeuger, wie auch die Verarbeiter von Nahrungsmitteln profitieren von großen Produktionsmengen. Die Qualität muss stimmen, aber auch der Preis. Durch Pestizide ist es möglich, Pflanzen auch dort zu produzieren, wo sie eigentlich nicht hätten angebaut werden können.

Schädlinge und Insekten im Ackerbau

Die Argumente gegen den Einsatz von Pestiziden liegen auf der Hand. Fast alle Chemikalien, die in der Landwirtschaft als Pestizide eingesetzt werden, sind toxisch und das spricht grundsätzlich gegen ihren Einsatz. Es wird von gesundheitlichen Risiken und Gefahren für die Umwelt gesprochen. Ein weiterer Aspekt ist die Möglichkeit, dass chronische Effekte auftreten. Aus diesen Gründen wurden Reglementierungen getroffen, die den Einsatz von Pestiziden kontrollieren sollen. Es sind Sicherheitsstandards festgelegt und auch die Rückstände der Pestizide müssen überwacht werden. Es gibt ein Regelwerk, dass das Vermarkten der Pflanzenschutzmittel regelt und die Pestizide unterliegen strengen Tests, bevor sie für den Markt zugelassen werden. Es wird überprüft, ob die Mittel einen echten Wert haben und ob die angegebene Wirkung erzielt wird. Es wird überprüft, ob die Pestizide einen schlechten Nebeneffekt auf Personen haben, und zwar sowohl bei dem Einsatz, als auch in Bezug auf Rückstände, die eventuell in Lebensmitteln zurückbleiben. Die Substanzen dürfen außerdem keine negativen Folgen oder Auswirkungen auf unsere Umwelt haben.
Es gibt ebenfalls Richtlinien dafür, wie hoch die maximalen Werte der Rückstände in exakt aufgeführten Nahrungsmitteln sein dürfen. Diese Regelungen gelten ebenfalls innerhalb der EU und es werden regelmäßig Überprüfungen durchgeführt. Für Nahrung für Kleinkinder und Babies wurden natürlich besondere Maßstäbe und Maximalwerte erstellt und festgelegt. Werden Pestizide eingesetzt, muss natürlich über Vor- und Nachteile nachgedacht werden und diese gegeneinander abgewogen werden.

Schädlingsbekämpfung auf biologischer Basis

Die Schädlingsbekämpfung kann auch auf biologischer Basis stattfinden. In diesem Fall werden natürliche Fressfeinde gefördert oder diese werden sogar in größeren Mengen ausgesetzt. Es kann auch sein, dass Bakterien eingesetzt werden, die ausschließlich den Schädlingen schaden. Auch biotechnische Verfahrensarten kann man noch zur biologischen Schädlingsbekämpfung zählen. Es gibt eine sehr interessante Art, gegen Schädlinge vorzugehen. Es werden große Mengen Pheromone gesprüht und diese wirken sehr anziehend auf die Männchen. Folgen sie diesem Geruch, so finden sie keine Weibchen, da der Lockstoff künstlich erzeugt wurde. Den Männchen ist es dann nicht mehr möglich, ihre Geschlechtspartner wiederzufinden.

Es gibt also immer mehrere Wege, um etwas gegen Schädlinge zu unternehmen. Heute ist es wichtig, dass die Bauern genug produzieren, um ihre Kosten zu decken. Sie müssen die Nahrungsverarbeiter gut und pünktlich beliefern, um selber Gewinn zu machen. Schädlinge würden diesen Gewinn extrem beeinträchtigen. Der vernünftige Einsatz von Pestiziden ist durchaus vertretbar und durch die strengen Regeln auf diesem Gebiet sind die Verbraucher auch gut gegen Schäden geschützt. Bevorzugt ein Bauernhof die biologische Schädlingsbekämpfung, so ist das natürlich noch besser und die dort hergestellten Produkte werden auch von vielen Verbrauchern bevorzugt. Es ist halt immer eine Frage, ob es sich ein Landwirtschaftsbetrieb leisten kann, weniger zu produzieren, weil er nur auf biologischer Basis arbeitet. Hier gehen die Meinungen sehr auseinander und es werden immer wieder Diskussionen ausgelöst. Welchen Weg ein Bauer geht, ist ganz allein seine Entscheidung. Es kommt sicherlich auf die eigene Gesinnung an und auch auf die möglichen Gewinnaussichten.