Kunstdünger richtig anwenden im Ackerbau

Gesundes Wachstum durch Dünger

Gerade Sonderkulturen wie Wein
benötigen besondere Düngung.

Die Wirksamkeit eines Kunstdünger hängt nicht nur von dessen Zusammensetzung, sondern auch ganz maßgeblich von der richtigen Anwendung ab. Kompost muss zum Beispiel sehr gleichmäßig auf dem Boden verteilt und darf nicht zu tief eingearbeitet werden. Kunstdünger sollten jedoch nur in der Tiefe angewendet werden, so dass die Pflanzen die Nährstoffe über ihre Wurzeln aufnehmen können. Deshalb ist unbedingt darauf zu achten, dass die Kunstdünger in die richtigen Bodenschichten gelangen, so dass sie auch wirklich einen Nutzen haben. Desweiteren kommt es auch auf die Löslichkeit des Düngers an. Natronsalpeter ist leicht löslich und geht deshalb leicht im Boden verloren, weil der Regen die Salze tief in den Boden schwemmt. Die Salze können auch zarten Pflanzenteilen schaden, so dass erst gedüngt werden darf, wenn die Saat aufgegangen ist. Superphosphate, Kalisalze, Chlorkalium, Ammoniak und Kalk sind dagegen schwerlöslich, was den Vorteil hat, dass diese nicht verschwemmt werden.

Technik für den Kunstdünger

Mit Kleintraktoren können auch Selbstversorger
ihren Acker schnell und gut düngen.
Die Maschienen hierfür sind oft erschwinglich.

Die Aufnahme des Düngemittels hängt auch von der Art des Bodens ab, so dass man auch hierauf Rücksicht nehmen muss. Da die schwer löslichen Salze nur langsam ihre Wirkung entfalten, sollen sie nicht auf die Erdoberfläche gestreut werden, sondern sie müssen bei der Vorbereitung des Feldes untergebracht werden. Beim Eingrubbern oder Einpflügen muss unbedingt darauf geachtet werden, dass die Wurzeln der Pflanzen an die Nährstoffe gelangen können. Die Tiefe, in der die Kunstdünger eingebracht werden, ist auch von der Beschaffenheit des Bodens abhängig. Superphosphate müssen auf leichten Sandböden weniger tief eingebracht werden, als auf schwerem Boden aus Ton, Moor oder Humus. Dasselbe gilt für die Einbringung von schwefelsaurem Ammoniak und Kainit. Auf Wiesen ist keine tiefe Einbringung möglich, so dass die Narbe lediglich aufgeeggt, und nach dem Einbringen des Düngers die Wiese leicht abgefegt wird. Kalk darf nicht zu tief untergebracht werden, da er den Sauerstoff aus der Luft benötigt. Auch Lehm- und Tonboden kann auf diese Weise wesentlich verbessert werden.

Dünger wird entweder von Hand aufgestreut, oder mit speziellen Düngerstreumaschinen aufs Feld aufgebracht. Manchmal muss der Dünger zuerst zerkleinert werden, um ein gleichmäßiges Aufbringen zu ermöglichen. Nach längerem Lagern verklumpen Düngemittel häufig, so dass sie mit Holzhämmern oder speziellen Düngermühlen zerkleinert werden müssen. Das Aussäen von Hand kann nur bei Windstille erfolgen, außerdem sollte der Dünger kreuz und quer ausgestreut werden. Das Aussähen mit einer Maschine ist unabhängig von der Witterung, da der Dünger sehr bodennah aufgebracht wird.
Kalidünger sollten etwa drei bis vier Wochen vor der Saat auf das Feld aufgebracht werden, auch Thomasmehl sollt frühzeitig angewendet werden. Superphosphate wirken schnell und können auch kurz vor der Saat verwendet werden. Phosphorsäurehaltige Dünger und Kalidünger werden direkt nach der Ernte auf die Felder aufgebracht und untergepflügt, oder sie werden auf das gepflügte Feld aufgebracht und eingeeggt. Stickstoffdünger sollten ebenfalls auf das gepflügte Feld aufgebracht und dann eingeeggt werden.

Bei Kunstdünger unbedingt beraten lassen

Niemals sollte ein Boden einseitig gedüngt, sondern immer soll für eine Zufuhr aller notwendigen Nährstoffe gesorgt werden. Will man Stickstoff- oder Kalidünger als Kopfdünger, also nur für die obere Erdschicht, einsetzen, so sollte dies nie auf feuchtem Boden erfolgen. Allerdings sollten diese Dünger vor Regenwetter angewendet werden, denn dann können sich die Salze optimal im Boden lösen. Auf dem Markt werden auch gerne Mischdünger angeboten, um den Landwirten die Arbeit zu erleichtern. Beim Einkauf sollte zuvor kalkuliert werden, ob es nicht günstiger ist, alle notwendigen Düngemittel einzeln zu kaufen, um sie dann selbst zu mischen. Wenn man Düngemittel selbst mischen möchte, muss man sich jedoch zuvor informieren, da nicht alles Düngemitteln miteinander vermischt werden dürfen.