Für die eigene Heuernte Weiden und Wiesen gut nutzen

Graswirtschaft in den Bergen

Die eigene Heuwiese oder eigenes Weideland, das auch Heu hergibt, können zu Einsparungen bei der Heufütterung beitragen. Selbst wenn Ihre eigene Heuernte nicht für den ganzen Winter ausreichend ist, ist sie ein wichtiger Faktor für hochwertige Tiernahrung und Ersparnis. Bei der Haltung von viel Milchvieh sind die Weiden oft sehr stark beansprucht, teils überweidet und kaum noch für ergiebige Heuernten einträglich zu nutzen. Bei mäßiger Beweidung können auch Rinderweiden einen Teil des Heubedarfs decken. Besonders nützlich ist die eigene Heugewinnung für die Haltung von Pferden. Hier können Sie beim eigenen Wiesen- und Weideland die besonderen Bedürfnisse der Pferde berücksichtigt werden. So bietet sich die Chance, Ihren Pferden eigenes, hochwertiges Heu in tiergerechten Nährwerten anzubieten.

Heu für die Pferde von der eigenen Wiese

Wiesenwirtschaft mit Rindern

Pferde haben einen hohen Bedarf an Rohfasern, der großteils durch Raufutter zu decken ist. Rohfaserreiches Heu sorgt für die Gesundheit der Verdauung. Die heute viel verwendeten Grasmischungen sind meist vorwiegend auf Rinder abgestimmt. Für Pferde enthalten sie zu viel Energie und zu wenig Fasern. Pferde weiden das Gras sehr tief durch Beißen ab. Daher eignen für eine beständige Weide kräftige Grasmischungen, bei denen der Wachstumspunkt möglichst niedrig liegt. Bei solchen Gräsern wird das Nachwachsen durch das Abweiden nicht so stark beeinträchtigt. Die Gräser wachsen recht schnell nach, erholen sich schneller von der Beweidung, was auch dem Mähen zuträglich ist. Mit solchen Saaten tragen Sie zum nachhaltigen Erhalt der Weide- und Wiesenfläche bei. Das richtige Gras spielt eine wichtige Rolle für eine gute eigene Weide, die auch für Heu nutzbar sein soll. Natürlich sollten Wiese oder Weide frei von schädlichen Unkräutern sein.

Ein grundlegend wichtiger Aspekt sind Weidepausen für die Grünlandflächen. Im Idealfall stehen mehrere gute Weideflächen zur Verfügung, die Sie wechselweise zur Beweidung und für den Schnitt nutzen können. Das Wiesenland hat dann ausreichend Zeit für Wachstum und Erholung. Bedenken Sie auch, dass im Abstand von einigen Jahren die Wiese die Chance zum Aussamen haben sollte. Der Bedarf an Neu- und Zwischensaaten ist geringer. Das wechselnde Beweiden und Mähen sind dem Wachstum zuträglich. Bei einer artenreichen Weide/Wiese wird das Wachstum beschleunigt. Entscheidend ist das Mähen zu den richtigen Zeitpunkten.

Für das Heu ist der Erntezeitpunkt von Bedeutung. Erfahrungen tendieren dahin, während der Blüte der Leitgräser den ersten Schnitt vorzunehmen. Der Vergleich der Inhaltsstoffe lässt sich grob so zusammenfassen, dass bei der Heuernte zur Blütezeit der Leitgräser bei etwa 30 % Rohfaser und 12 % Rohprotein liegt, beim späteren Schnitt bei rund 35 % Rohfaser und niedrigen Proteinwerten unter 10 % sowie weniger Vitaminen und Mineralien. Vor der Blüte ist der beste Zeitpunkt für das Rinderheu. Fakt ist, dass zu späte Heuernten stark zu Staub und Pilzen neigen, sich somit weniger gut einlagern lassen. Heu, das nach dem Aussamen geschnitten wird, hat einen sehr geringen Anteil an essentiellen Fettsäuren und die Halme haben bereits ein Stadium beginnender Verrottung erreicht. Gerade für Pferde sind Pilzbefälle extrem gesundheitsgefährdend. Bei der eigenen Heuwiese oder der Wechselnutzung vom Grünland als Weide- und Heuland haben Sie selbst Einfluss auf eine gute Trocknung des Heus.


Düngen von Heuwiesen

Natürliche Düngung, beispielsweise mit Jauche, ist effizient und gewährt eine gute Basisversorgung. Sind Kunstdünger unvermeidlich, sorgen Sie dafür, dass die Stickstoffgaben nur langsam wirksam werden. Es gibt u.a. Spezialdünger für Pferdeweiden, die für eine langsame Stickstoffabgabe optimiert sind. Soll das Grasland besonders schmackhaft für Pferde hervorbringen, kann Landwirtschaftssalz mit aufgebracht werden. Inhaltsstoffe mit Phosphor in den Frühjahrsmonaten begrenzen das Unkrautwachstum. Dagegen sollte, sofern nötig, Kalk erst im Herbst aufgebracht werden. Je natürlicher und artenreicher die Wiese ist, desto bessere Kräfte hat sie auch, sich selbst zu regenerieren. Besonders, wenn Sie eine Wiese ausschließlich für die Heugewinnung nutzen, sollte auf Kunstdünger so weit wie möglich verzichtet und nur zwei- bis höchstens dreimal jährlich geschnitten werden.